Völlig neue Technologie
Anzeigen-Flut wegen Handy-Radar – so hoch sind Strafen
Ein neues Radargerät aus den Niederlanden könnte bald in ganz Europa im Einsatz sein. KI filmt dabei Handysünder. Es gibt erste Erfahrungen.
Die Polizei setzt jetzt im Kampf gegen Handy-Ablenkung nun High-Tech-Geräte ein. Künstliche Intelligenz soll künftig aus "normalen" Radargeräten "Super-KI-Radargeräte" machen - wir haben berichtet. Hintergrund: Ablenkung (u.a. durch Mobiltelefone) ist eine der häufigsten Ursachen für tödliche Unfälle in Österreich. Mit 25,6 Prozent liegt dieser Grund sogar noch vor dem Rasen (22,7 Prozent).
Eine neuartige Monocam (sie wird wie das berüchtigte Abstands-Radar meist auf Brücken positioniert) filmt die ganze Zeit die passierenden Autos. Das System wurde zuvor mit abertausenden Bildern gefüttert und erkennt dadurch automatisch, wenn jemand mit dem Mobiltelefon hantiert. Auch Tablet-Nutzer oder Lenker, die gerade am Navi herumhantieren, werden erwischt. Verdächtige Lenker werden von der "Monocam" automatisch fotografiert.
Kampf gegen Raser
Mehr und mehr Gemeinden bauen im Kampf gegen Raser auf moderne Technik. Mit den Geräten wird es immer schwieriger, sich ungesühnt aus dem Staub zu machen.
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Um auf Nummer sicher zu gehen, werden diese Bilder dann noch analysiert. Das passiert beispielsweise in einem extra dafür umgebauten Hightech-Wagen der Polizei. Dort sitzt ein geschulter Beamter und schaut, ob es tatsächlich eine Ordnungswidrigkeit zu beanstanden gibt.
„"Das Pilotprojekt belegt, dass die Monocam eine präventive Wirkung hat und geeignet ist, die Verkehrssicherheit in Rheinland-Pfalz zu erhöhen.“
Das System wurde bisher in den Niederlanden und in Deutschland getestet. Vor zwei Jahren lief in Trier in Deutschland ein mehrmonatiger Pilotbetrieb. Wie der TV-Sender SWR damals berichtete, wurde das System auch bei dichtem Verkehr an der Autobahn 60 in der Nähe von Mainz getestet. Obwohl extra ein großes Schild auf die Kontrollen hingewiesen hat, wurden alleine hier jede Stunde rund 20 Verstöße gezählt.
Der Blick nach Deutschland zeigt, welche Strafen auf Autofahrer auch bei uns warten könnten, wenn die neue Technologie Fuß fasst. Je nach Vergehen fällt das Bußgeld bei unseren Nachbarn derzeit unterschiedlich hoch aus. Wer beim Telefonieren erwischt wird, muss mit einem Bußgeld in Höhe von 100 Euro sowie einem Punkt in Flensburg rechnen. Liegt eine Gefährdung vor, sind es 150 Euro Strafe, wenn es zu einer Sachbeschädigung kommt, 200 Euro. Und dann ist auch der Schein weg.
Die Landesregierung von Rheinland-Pfalz hat im April des Vorjahres nach den Testphasen angekündigt, den Smartphone-Blitzer dauerhaft einsetzen zu wollen. "Das Pilotprojekt belegt, dass die Monocam eine präventive Wirkung hat und geeignet ist, die Verkehrssicherheit in Rheinland-Pfalz zu erhöhen. Deshalb wollen wir als erstes Bundesland die Monocam einführen", sagte Innenminister Michael Ebling damals.
Warnungen vor Abstandsradar
Schon jetzt sorgen mobile Abstandsradargeräte für Wirbel, sie lassen vor allem auf Facebook die Wogen hochgehen. In eigenen Gruppen wird vor den Blitzern gewarnt und ordentlich Dampf abgelassen. Wir haben berichtet.
Auf den Punkt gebracht
- In ganz Europa könnte bald ein neues Radargerät aus den Niederlanden im Einsatz sein, das mithilfe von KI Handysünder erkennt
- Die Polizei setzt im Kampf gegen Handy-Ablenkung nun High-Tech-Geräte ein, die mithilfe von künstlicher Intelligenz "Super-KI-Radargeräte" werden
- Diese Technologie wurde bereits in den Niederlanden und Deutschland getestet und könnte auch in Österreich eingeführt werden, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen und Handy-Sünder zu bestrafen