Politik

Anzeige! Minister Rauch wegen Sex-Kampagne im Visier

Wegen einer Sex-Kampagne des Gesundheitsministeriums wurde der zuständige Minister Johannes Rauch angezeigt. Es gehe um "Bewerbung von Sexpraktiken".

Nicolas Kubrak
Wegen einer Safer-Sex-Kampagne brachte die FPÖ eine Anzeige gegen Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) ein.
Wegen einer Safer-Sex-Kampagne brachte die FPÖ eine Anzeige gegen Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) ein.
Helmut Graf

Zu Beginn des "Pride Month" im Juni startete das Gesundheitsministerium eine Safer-Sex-Kampagne, bei der mehr Bewusstheit im Umgang mit sexuell übertragbaren Infektionskrankheiten geschaffen werden soll. 

FPÖ zeigt Rauch an

Nicht überall kommt die Safer-Sex-Kampagne jedoch gut an. So hat die FPÖ Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) angezeigt. Grund: Der Fokus der Kampagne scheine "nicht wie vorgegeben auf der Verhütung von Krankheiten, sondern auf der Bewerbung der Sexpraktiken" zu liegen, heißt es in einer Sachverhaltsdarstellung, die der APA vorliegt. Die freiheitliche Familiensprecherin Rosa Ecker sieht in der Kampagne einen Verstoß gegen Paragraf 2 des Pornografiegesetzes.

"Verstörende Informationen"

Mit sogenannten Freecards möchte das Rauch-Ministerium vor allem in Bars und Clubs werben und aufklären. Laut FPÖ finde sich aber keine Information zum Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten. "Vielmehr scheint die 'Enttabuisierung' wenig bekannter Sexualpraktiken bzw. das Bewerben dieser Praktiken im Vordergrund zu stehen", schreibt Ecker in der Anzeige. Gerade bei einer mit Steuergeld finanzierten Kampagne sei "im Hinblick auf den Schutz Jugendlicher und junger Erwachsener vor verstörenden Informationen ein strenger Maßstab anzulegen".

"Lust auf Lecken?"

Auf den bunten Plakaten, Postkarten und Bierdeckeln findet man Botschaften wie "Spitz auf Doggy?", "Scharf auf Scissoring?", "Heiß auf Blümchensex?", "Bock auf Rimming?" oder "Lust auf Lecken?". Dahinter die Antwort: "Ja. SAFE!" Auch auf Facebook und Instagram werden die Sujets veröffentlicht. "Unabhängig davon, ob du Sex mit Männern, Frauen oder nicht-binären Personen hast oder wie oft du deine Partner:innen wechselst: Schütze dich und alle Beteiligten vor (...) HIV, Mpox und Co – denn sexuell übertragbare Infektionen und Krankheiten können jede:n betreffen", schreibt das Rauch-Ministerium. 

"Aufklären und sensibilisieren"

Zu Beginn der Kampagne betonte der grüne Gesundheitsminister, dass das Ministerium Menschen gezielt aufklären und sensibilisieren wolle. "Sexuell übertragbare Infektionen und Krankheiten sind auch heute oft noch ein Tabuthema. Um Sex sorglos und sicher genießen zu können, muss das geändert werden", heißt es auf der Website des Ministeriums, auf der Informationen zur Prävention zu finden sind.

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