Politik
Antisemitismus-Nachschulung für Österreichs Polizei
Im laufenden Jahr hat sich die Anzahl antisemitischer Vorfälle nahezu verdoppelt. Polizisten sollen deswegen besonders dahingehend geschult werden.
Dramatische Zahlen: Alleine in den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 erfasst die Antisemitismus-Meldestelle 562 Vorfälle, darunter 58 Sachbeschädigungen, elf Bedrohungen und acht physische Angriffe.
"Derartiges Verhalten hat in Österreich keinen Platz, ist nicht tolerierbar und wird mit allen Mitteln des Rechtsstaates verfolgt", reagierte Innenminister Karl Nehammer damals in einer Aussendung.
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Man kündigte deswegen an, ab Herbst das Modul "Antisemitismus" in die Polizeiausbildung zu implementieren. Für angehende Beamten findet das im Rahmen eines Tageskurses statt, bereits aktive absolvieren dieses als Onlinemodul. Nun wurden genauere Details bekannt gegeben.
Initiative "Likraf"
Erarbeitet wurde das Ausbildungs-Modul vom Bildungsexperten Daniel Landau. Dabei wird eingangs das Phänomen erklärt, woraufhin man die rechtlichen Grundlagen erörtert bekommt, die Auswirkungen solcher Delikte, Opferschutzbestimmungen, Ermittlungshilfen und die technische Erfassung ebendieser.
Die Israelitische Kultusgemeinde mit Präsident Oskar Deutsch hauchte dazu auch der Initiative "Likraf" neues Leben ein. Dabei werden eigens dafür ausgebildete Menschen jüdischen Glaubens mit Schülern, Lehrlingen und anderen jungen Menschen zusammengeführt.
Seit einigen Monaten gibt es außerdem bei der elektronischen Anzeigenerfassung auf der Polizeiinspektion das Deliktsmerkmal "Hate Crime" oder "Vorurteilsmotiv" als Option.