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Ansturm auf Sozialmärkte, doch Regale sind fast leer
Ansturm auf die Sozialmärkte: Teuerung und Energiekrise treiben einkommenschwache Schichten verstärkt in die SOMAs. Doch die Regale sind fast leer.
Das Ö1-Morgenjournal besuchte einen Sozialmarkt in Oberpullendorf im Burgenland. Heuer würden besonders viele Alleinerzieherinnen oder Pensionisten zu ihr kommen, sagt Andrea Roschek, Leiterin der pannonischen Tafel gegenüber den Reportern. "Da ist ein Viermeter-Regal und wenn wir das alles zusammenschieben, geht sich wahrscheinlich nur ein Meter aus", so Roschek.
Auch die Kühlschränke sind nahezu leer. Es gebe kaum Joghurts oder frische Milch, betont die Leiterin. Aktuell betrage der Warenrückgang 60 bis 70 Prozent. Dazu käme hohe Kosten für Sprit. "Wenn wir in den Bezirk Neusiedl fahren, haben wir vorher unseren Mercedes-Sprinter mit 50 bis 60 Kisten angefüllt. Jetzt war der absolute Tiefpunkt mit drei Kisten", so Roschek.
Das ist Grund für Warenknappheit
Laut dem Bericht ist ein Grund für die Warenknappheit, dass der Trend bei Supermärkten dazu geht, Waren bis zum Ende des Verfallsdatums verbilligt anzubieten. Auch Sigrid Wimmer, die die Vinzi-Märkte in Wien, der Steiermark und Salzburg leitet, bestätigt einen signifikanten Rückgang. "Die Supermärkte bestellen weniger, jetzt ist natürlich auch weniger da zum Wegschmeißen", so Wimmer. Auch Apps gegen Verschwendung würden diese Krise befeuern.
Prinzipiell seien solche Aktionen jedoch sinnvoll, meint Peter Kohls, SOMA-Leiter in Wien-Neubau. "Man muss halt einfach aufpassen, dass da nicht zu viele gewinnorientierte Unternehmen im Markt der Spenden herumfischen. Das is für uns Hilfsorganisationen dann immer eine bisschen schlechte Entwicklung."