Politik
Anschober-Überraschung – am Sonntag Comeback im TV
Das Verhältnis zwischen Kurz und Anschober galt alles andere als einfach. Am Sonntag spricht der Corona-Minister über den Rücktritt des Kanzlers.
Stoff für politische Debatten gibt bei den tagesaktuellen Ereignissen (Alle Entwicklungen hier im Live-Ticker) zur Genüge. "Im Zentrum" mit Claudia Reiterer ist dabei nach der "ZiB 2 am Sonntag" einer der prominentesten Fixpunkte im österreichischen Fernsehen. Schon am Freitag müssen hierfür die Themen und Gäste festgelegt werden, doch über das Wochenende kann viel passieren. Zum Beispiel, dass der Kanzler zurücktritt.
So wurde aus dem Sendungstitel "Kanzler unter Korruptionsverdacht – Die Regierungskrise und ihre Folgen" kurzerhand "Kurz-Rücktritt als Kanzler". Auch die dadurch aufkommenden Fragen mussten dementsprechend adaptiert werden. Statt "Kann sich Kurz als Bundeskanzler halten?" wird nun etwa gefragt: "Ist mit diesem Schritt das Überleben der türkis-grünen Regierung auch längerfristig gesichert?"
Schwierige Beziehung
Einer, der von Anfang an mitten drin in der Koalition war und mit ihr durch die wohl größte Krise der jüngeren Zeit durch musste, war der damalige Gesundheitsminister Rudolf Anschober von den Grünen. Sein Verhältnis zum Bundeskanzler war alles andere als einfach. Oftmals drängte Kurz in den Vordergrund, hielt Pressekonferenzen zu Corona-Themen just zu jenem Zeitpunkt ab, als Anschober wegen gesundheitlichen Problemen im Krankenhaus aufgenommen werden musste.
Der Groll, der zwischen den beiden herrscht, wurde bereits aus mehreren Interviews unterschwellig ersichtlich. Die Diskussionssendung verspricht deswegen einiges an Zündstoff. Mit von der Partei sind um 22.10 Uhr auf "ORF 2" auch Star-Politologe Peter Filzmaier, Ex-OGH-Präsidentin und NEOS-Abgeordnete Irmgard Griss, der Präsident der Finanzprokuratur und ehem. Innenminister Wolfgang Peschorn sowie Bernhard Görg, ehemaliger ÖVP-Obmann und Vizebürgermeister Wien.
Agur
Was Rudi Anschober von den Schmid-Kurz-Chats hält, wird aus der enormen Anzahl seiner Retweets zu dieser Thematik ersichtlich. Rund zehn Mal teilte er Ausschnitte aus den Ermittlungsakten auf Twitter, mit direkten Wortmeldungen hält er sich aber zurück – das wird sich am Sonntagabend ändern.
Heile Welt herrscht hingegen auf seinen Facebook- und Instagram-Accounts. Nahezu täglich postet er idyllische Fotos aus der Natur, von Blumen, seinem Golden Retriever "Agur" und ab und an auch ein Selfie. Seit einigen Wochen lebt der Ex-Politiker nicht mehr in Oberösterreich, sondern in Wien. Mit Spannung wird auch sein fiktives Sachbuch erwartet: "Pandemia – Einblicke und Aussichten" erscheint am 14. März 2022.