Ukraine

Anschlag vermutet –  Sperrgebiet um Pipeline Nord Strea

Nach dem starken Druckabfall in allen Nord Stream Gasleitungen scheinen Anschläge immer wahrscheinlicher. Die Gefahr sei groß, hieß es von Behörden.

Die Nord Stream Gasleitungen dürften Ziel eines Anschlags geworden sein.
Die Nord Stream Gasleitungen dürften Ziel eines Anschlags geworden sein.
Markus Schreiber / AP / picturedesk.com

In den beiden deutsch-russischen Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 ist es am Montag zu einem starken Druckabfall gekommen. Während an der fertiggestellten, aber wegen des Angriffs auf die Ukraine nicht in Betrieb genommenen Pipeline Nord Stream 2 ein Gasleck festgestellt wurde, kam nur Stunden später die Nachricht, dass auch in den beiden Strängen von Nord Stream 1 ein enormer Druckabfall festgestellt wurde. Mittlerweile halten es Experten für wahrscheinlich, dass es zu Anschlägen auf die Gasleitungen gekommen war.

Nord Stream gab an, "sofort" die deutschen, dänischen, schwedischen, finnischen und russischen Seefahrtsbehörden über den Druckabfall informiert zu haben. Daraufhin sei das Leck "in dänischen Hoheitsgewässern südöstlich von Bornholm" lokalisiert worden. "Im Umkreis von fünf Seemeilen um die gemeldete Position herum ist die Schifffahrt verboten", erklärte die dänische Schifffahrtsbehörde. Nach AFP-Informationen tritt weiter Gas aus der Leitung aus und es wurde örtlich ein Flugverbot verhängt.

Umweltkatastrophe befürchtet

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) warnte wegen des Lecks an Nord Stream 2 bereits vor erheblichen Umweltschäden. "Der erhebliche Druckabfall (...) lässt befürchten, dass es sich um eine größere Havarie handelt und bereits erhebliche Mengen des gefährlichen Treibhausgases Methan in die Ostsee gelangt sind", erklärte DUH-Geschäftsführer Sascha Müller-Kraenner. "Sobald das gasförmige Methan über die Meeresoberfläche in die Atmosphäre aufsteigt, trägt es massiv zum Treibhauseffekt bei.

1/20
Gehe zur Galerie
    Immer wieder gibt es Gerüchte über schwere Erkrankungen von Wladimir Putin. Nun heißt es, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleiben würde.
    Immer wieder gibt es Gerüchte über schwere Erkrankungen von Wladimir Putin. Nun heißt es, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleiben würde.
    via REUTERS

    Die Russen schoben immer wieder "technische Defekte" und Probleme durch die Sanktionen als Argumente vor, dass durch Nord Stream 1 immer wieder wenig Gas floss. Auch die zur Wartung nach Kanada geschickten Turbinen sitzen bereits seit geraumer Zeit in Deutschland und warten darauf, ausgeliefert zu werden. Schon seit Monaten setzt Russland nach Meinung von Experten und Beobachtern sein Erdgas als Waffe gegen das Ukraine-unterstützende Europa ein und treibt damit die Preise in lichte Höhen.