Österreich
Angst vor Nackten-Invasion in Natur-Seebucht
Ein Geheimtipp für Freunde des textilfreien Schwimmens am Bodensee (Vbg.) ruft nun besorgte Naturschützer auf den Plan.
Das Mehrerauer Seeufer am Bodensee ist ein gefragter Geheim-Badeplatz für FKK-Fans. Nun soll der naturgeschützte Vorarlberger Nacktschwimm-Hotspot auch offiziell textilfrei besucht werden dürfen. Das war bisher verboten, eine neue Verordnung soll das hüllenlose Schwimmen legalisieren.
Werbeverbot für FKK-Ufer
Der Umweltorganisation "Alliance for Nature" (AFN) mit Sitz in Wien passt die geplante Änderung nicht. "Wir begrüßen das Nacktbaden, aber wir fordern ein Werbeverbot fürs Seeufer", so AFN-Generalsekretär Christian Schuhböck. Er fürchtet, die Bewerbung des Ortes würde zu viele FKK-Schwimmer anziehen, auch aus der benachbarten Schweiz. "Das ist eine zusätzliche Belastung und Beeinträchtigung für das Natura-2000-Gebiet.“ Für den Verein ist deshalb auch wichtig, dass am Seeufer "keine Infrastruktur" errichtet werden soll. WCs oder ein Kiosk würden den Badeplatz nur noch attraktiver machen.
FKK erlebt seit der Pandemie ein Comeback, berichtete der Österreichische Naturistenverband (ÖNV) schon im Vorjahr. Durch die Teuerungen sei Urlaub für immer mehr Menschen nicht mehr leistbar, viele verbringen den Sommer daheim. In Wien ist Nacktbaden im Gegensatz zu Vorarlberg erlaubt. Beliebt sind neben der Lobau etwa auch die Dechantlacke, beide in der Donaustadt.