AMS schickt Manuel auf Jobsuche, obwohl er Arbeit hat

Eigentlich bringt den geerdeten Manuel K. (38) aus dem Bezirk Wiener Neustadt-Land wenig aus der Fassung: Seit sieben Jahren arbeitet er mit Hingabe als saisonaler Gartengestalter von März/April bis November/Dezember für dieselbe Firma in Neufeld an der Leitha (Burgenland).

Doch das AMS lässt beim 38-Jährigen jetzt einen gewissen Zorn erblühen. "Ich muss mich vorstellen, obwohl ich mit Februar angemeldet wurde und mit März/April - je nach Wetterlage - Vollzeit eingestellt bin. Jahrelang war das niemals ein Thema beim AMS, aber heuer soll ich mir einen Job suchen", so der 38-Jährige.

Das sagt AMS dazu

Eine Sprecherin des AMS NÖ dazu: "Einstellungszusagen eines Betriebes für Jobsuchende können berücksichtigt werden, wenn diese nicht länger als drei Monate in die Zukunft ab dem ersten Tag der Arbeitslosigkeit liegen. Reicht das Datum des ersten Arbeitstages darüber hinaus, kommt das AMS seinem Vermittlungsauftrag nach und Jobsuchende müssen sich für angebotene Stellen bewerben."

Weiters: "Arbeitslose können parallel geringfügig beschäftigt sein, müssen aber dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und werden daher auch weiter vermittelt. Das AMS hat den klaren Minister-Auftrag, für Jobsuchende, die geringfügig beschäftigt sind, eine vollversicherungspflichtige Beschäftigung zu erwirken."

Manuel fühlt sich indes gepflanzt: "Jetzt kann ich mich ernsthaft für eine Stelle, an der ich ohnedies nie auftauchen werde, bewerben. Jener Arbeitgeber wird glücklich darüber sein." Seiner Firma und seinem Chef streut der 38-Jährige mit dem grünen Daumen indes Rosen: "Der Betrieb ist toll, mein Chef ist super. Somit bleibe ich in Neufeld, da ändert auch ein Angebot eines guten Jobs in meinem Wohnort nichts daran."