Mord an Meredith Kercher

Amanda Knox dreht Krimiserie über ihre Zeit in Perugia

In der italienischen Stadt sorgt Amanda Knox' neue Serie über den Mord an Meredith Kercher für Aufregung. Die Bewohner protestieren.

20 Minuten
Amanda Knox dreht Krimiserie über ihre Zeit in Perugia
Amanda Knox kehrt für Dreharbeiten nach Perugia zurück. (Archivbild)
Pier Paolo Cito / AP / picturedesk.com

Sie ist Produzentin, Autorin – und die echte Protagonistin eines Krimis, der bis heute die Stadt Perugia erschüttert. Amanda Knox, der "Engel mit den Eisaugen", dreht in Italien gerade eine neue Fernsehserie, die den Mord an der Britin Meredith Kercher rekonstruiert. Die Studentin wurde am 1. November 2007 in Perugia getötet, für die Tat wurde zunächst Amanda Knox verurteilt und dann wieder freigesprochen.

In der Serie, die möglicherweise den Namen "Blue Moon" haben wird, erzählt die ehemalige Angeklagte Knox die Mordgeschichte aus ihrer Sicht. Den Menschen in Perugia ist jedoch der Rummel um ihre Stadt ein Dorn im Auge. Viele Einwohner beklagten sich bei Bürgermeisterin Vittoria Ferdinandi, die sich schließlich in einem offenen Brief bei der Bevölkerung dafür entschuldigen musste, für die Dreharbeiten ihre Erlaubnis gegeben zu haben.

Bewohner protestieren

Die Bewohner stört es vor allem, dass ihre Stadt einmal mehr mit der blutigen Tat in Verbindung gebracht wird. An einigen Häusern wurden sogar Transparente mit der Aufschrift "Respekt für Meredith" aufgehängt. Auch die Familienangehörigen der ermordeten Studentin äußerten sich zu Knox' Aufenthalt in Perugia. "Es ist schwierig, die Bedeutung dieser Serie zu verstehen", sagte die Schwester des Opfers gegenüber "The Guardian".

Im offenen Brief schreibt die Bürgermeisterin: "Auch ich war Teil dieses Schmerzes. Ich bin im gleichen Alter wie Meredith heute, ich habe die gleichen Orte, die gleichen Clubs, das gleiche Perugia voller Leben und Wunder jener Jahre besucht. (...) Ich erinnere mich an die Wut und den Schmerz, als ich sah, wie meine Stadt durch medialen Kannibalismus, durch den perversen Voyeurismus des Schmerzes in Stücke gerissen wurde … da begann ich, mich politisch zu engagieren, um die Seele von Perugia zu verteidigen."

Gleichzeitig verteidigt Vittoria Ferdinandi die Entscheidung, die Dreharbeiten für eine achtteilige Fernsehserie zuzulassen. "Wir konnten die Produktion nicht blockieren, die ohnehin stattgefunden hätte." Doch sie habe im Vertrag die Kontrolle über die Art und Weise, wie Perugia dargestellt wird – als "ein Ort voller Leben".

Die Bilder des Tages

1/50
Gehe zur Galerie
    <strong>26.12.2024: Dompfarrer über VdB-Entscheidung zu Kickl "verwundert".</strong> Toni Faber (62) äußert sich in "Heute" über den Bundespräsidenten, der Kickl nicht den Regierungsauftrag erteilt hatte. "Es hat mich verwundert". <strong><a data-li-document-ref="120079447" href="https://www.heute.at/s/dompfarrer-ueber-vdb-entscheidung-zu-kickl-verwundert-120079447">Weiterlesen &gt;&gt;</a></strong>
    26.12.2024: Dompfarrer über VdB-Entscheidung zu Kickl "verwundert". Toni Faber (62) äußert sich in "Heute" über den Bundespräsidenten, der Kickl nicht den Regierungsauftrag erteilt hatte. "Es hat mich verwundert". Weiterlesen >>
    Sabine Hertel

    Auf den Punkt gebracht

    • Amanda Knox, bekannt als der "Engel mit den Eisaugen", produziert und schreibt eine neue Krimiserie über den Mord an Meredith Kercher, der 2007 in Perugia stattfand und die Stadt bis heute erschüttert
    • Die Dreharbeiten sorgen für Unmut unter den Einwohnern und der Familie des Opfers, da sie befürchten, dass Perugia erneut mit der blutigen Tat in Verbindung gebracht wird, was Bürgermeisterin Vittoria Ferdinandi in einem offenen Brief thematisiert und gleichzeitig die Entscheidung zur Genehmigung der Dreharbeiten verteidigt
    20 Minuten
    Akt.
    An der Unterhaltung teilnehmen