Politik
Allianz gegen Anschober will neue Oster-Regeln ändern
Eine ungewöhnliche Allianz geht gegen die "Osterruhe" auf die Barrikaden. Arbeiter- und Wirtschaftsvertreter kritisieren gemeinsam Minister Anschober.
Mit einem dringenden Appell richteten sich Wirtschaftskammer und Gewerkschaftsbund gemeinsam an die Bundesregierung. Wenig später legten die Niederösterreich-Ableger gemeinsam mit der AK NÖ und der Industriellenvereinigung (IV-NÖ) nach. Gemeinsam wandten sie sich in einem offenen Brief an Gesundheitsminister Rudolf Anschober:
"Die vorgeschlagenen verpflichtenden Maßnahmen sind so in der Praxis nicht umsetzbar und müssen im Interesse der rund 100.000 Unternehmen und ihrer über 600.000 Beschäftigten dringend adaptiert werden", so die Vertreter in ihrer gemeinsamen Forderung. Sie sprechen von existenzbedrohenden Mehrkosten und einem drohenden Totalausfall der Dienstleistungen.
"Mutwillig neue Kundenbarrieren aufgebaut"
Das verpflichtende Tragen von FFP2-Masken bedeute massive Einschränkungen und in vielen Branchen, dass eine Umsetzung im betrieblichen Alltag unmöglich gemacht wird. "Niemand zweifelt daran, dass das Tragen von FFP2-Masken wichtig für die Pandemiebekämpfung ist", kommentierten WKÖ-Präsident Harald Mahrer und ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian in einer Aussendung.
Allerdings müsse die Arbeitsrealität der unterschiedlichen Berufsgruppen berücksichtigt werden und auch, dass Menschen ausreichend Pausen ohne Maske bräuchten.
Dort, wo FFP2-Masken aufgrund der körperlichen Belastung oder aus Sicherheitsgründen nicht möglich sind, brauche es engmaschige Testmöglichkeiten.
WKÖ-Präsident Mahrer äußert parallel dazu deutliche Kritik an den künftig vorgeschriebenen Testungen im Handel: "Aus der Idee der Eintrittstestungen um zu einer stufenweisen sicheren Öffnung zu kommen, wurde nun genau das Gegenteil konstruiert: ein Instrument zu einer stufenweisen Schließung. Auf diese Weise werden die Betriebe massiv in ihrer Geschäftstätigkeit eingeschränkt und mutwillig neue Kundenbarrieren aufgebaut."
"Das Gebot der Stunde ist, dass unsere 100.000 Betriebe mit ihren über 600.000 Beschäftigten Planbarkeit und Sicherheit haben. Diese Anliegen sind für uns alle von essentieller und existenzieller Bedeutung, um nicht noch mehr Arbeitsplätze zu gefährden", so die Interessensvertreter in ihrem offenen Brief abschließend.