Politik

"Alles spült" gibt's ab Herbst als neues Schulfach

Frühwarnsystem, Testen, Impfangebote, Luftreiniger: Auf diesen Säulen baut das Konzept auf, das einen sicheren Schulstart im Herbst ermöglichen soll.

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Faßmann: Vier-Punkte-Plan
Faßmann: Vier-Punkte-Plan
Sabine Hertel

Das Credo von Bildungsminister Faßmann ist klar: "Flächige Schulschließungen oder Schichtbetrieb will keiner mehr." Um das tatsächlich zu vermeiden, wurde ein Vier-Punkte-Plan erarbeitet:

Kläranlagen für Klarheit

Abwasseranalysen in 116 Kläranlagen sollen helfen, allfällige Infektionshäufungen frühzeitig zu erkennen. An Schulen in den betroffenen Regionen soll dann vermehrt getestet werden. Mit diesen Analysen erfasst man 75 Prozent der Schüler an mehr als 3.000 Standorten.

Antigen- und PCR-Tests

Neben den gewohnten Antigen-Tests sollen ein Mal pro Woche flächendeckend PCR-Tests zum Einsatz kommen. Statt gegurgelt wird dabei gespült ("Alles spült", siehe unten). Zusätzlich soll an 300 "Wächterschulen" häufiger PCR-getestet werden.

30 Impfbusse

19 Prozent der 12- bis 15-Jährigen und 45 Prozent der 16- 19-Jährigen sind zumindest ein Mal geimpft. "Wir legen noch zu", hofft Faßmann. Anreiz: Geimpfte müssen nicht mehr testen, können das aber freiwillig weiterhin tun. Die Quote erhöhen sollen Impfbusse. Sie werden schon mit Beginn der Sommerschule unterwegs sein.

10 Millionen Euro für Luftreiniger

Oft gefordert, jetzt kommen sie: An Schulen, an denen ein Lüften nicht oder nur sehr schwer möglich ist, werden Luftreinigungsgeräte angeschafft. Vom Bund gibt's dafür zehn Millionen Euro. Faßmann geht von einem Bedarf von 10.000 Geräten aus.

"Sicherheitsphase"

In den ersten beiden Schulwochen werden alle Schüler – auch geimpfte – drei Mal pro Woche getestet und müssen Maske tragen (außer am Platz). Wie es danach weitergeht? "Das muss ich noch ein bisschen offenlassen", so der Minister.

Oppositionskritik

Die SPÖ beurteilt die Pläne mit "bestenfalls 'genügend', um Schullockdowns zu verhindern". Die FPÖ sieht einen "Umbau" der Schulen zu "medizinischen Forschungseinrichtungen", den Neos fehlt ein "langfristiger Plan".

Gewerkschaft zufrieden

"Jene Dinge, die für einen guten Schulstart notwendig sind", sieht der ÖVP-nahe oberste Lehrervertreter Paul Kimberger umgesetzt.

So funktioniert "Alles spült"

Unter dem Motto "Alles spült" sind ab Herbst auch PCR-Testkits an Schulen im Einsatz. Getestet wird drei Mal pro Woche: Montag und Donnerstag mit Antigen-Tests, am Montag zusätzlich mit einem "Spültest". Dabei spült man mit geschlossenem Mund statt zu gurgeln. So soll verhindert werden, dass Aerosole entweichen. Die Spüllösung wird in ein Teströhrchen gespuckt. Barcodes auf den Röhrchen ermöglichen die datenschutzkonforme Zuordnung. Pro absolviertem Test gibt's wie gehabt ein Pickerl für den "Ninja-Pass". Ab Herbst neu: In diesen werden auch allfällige Impfungen eingetragen.

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