Politik

"Allein auf weiter Flur": VPGeneral giftet gegen Babler

Michael Ludwig wird der Bundes-SPÖ nicht mehr zur Verfügung stehen. Für Christian Stocker (ÖVP) ist das eine massive Schwächung von Andreas Babler.

Michael Rauhofer-Redl
ÖVP-General Christian Stocker wettert erneut gegen SPÖ-Chef Andreas Babler. 
ÖVP-General Christian Stocker wettert erneut gegen SPÖ-Chef Andreas Babler. 
Helmut Graf

Am Montag wurde bekannt, dass sich Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) künftig auf seine Agenden in der Bundeshauptstadt konzentrieren wolle. Damit geht ein Rückzug aus den Bundesgremien der Sozialdemokraten einher. Diesen Schritt wagte vor Ludwig nur Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil – dieser legte seine Funktionen vor dem Hintergrund des Dauerzwistes mit der früheren Parteichefin Pamela Rendi-Wagner zurück. 

Wie man in der Wiener SPÖ betont, will man Ludwigs Entscheidung nicht in Zusammenhang mit dem neuen Parteichef Andreas Babler stellen. Diese sei nicht gegen ihn gerichtet, vielmehr werde man weiter in den Gremien aktiv und eng und solidarisch mit der Bundespartei mitarbeiten, heißt es. Ludwig wolle sich einfach voll auf die Arbeit in Wien konzentrieren, wo 2025 wieder gewählt wird.

Stocker wettert gegen "marxistische Retro-Parolen"

Anders interpretiert das freilich die politische Konkurrenz. ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker erklärt gegenüber "Heute", dass sich Wiener SPÖ von Andreas Babler distanziere. "Anders kann die heutige Ankündigung Michael Ludwigs, nicht mehr für die SPÖ-Bundesgremien zur Verfügung zu stehen, nicht gedeutet werden. Offenbar haben die Verwerfungen zwischen den drei SPÖ-Lagern einen neuen Tiefpunkt erreicht", so Stocker. 

"Marxistische Retro-Parolen aus den 70er-Jahren kommen wohl nicht in allen Teilen der SPÖ gut an", erklärt Stocker in Richtung des SPÖ-Chefs. "Andreas Babler büßt mit Michael Ludwig seinen mächtigsten innerparteilichen Fürsprecher ein und steht jetzt allein auf weiter Flur. Die Beteuerungen der SPÖ, dass sich Ludwig nur zurückzieht, um sich auf Wien zu konzentrieren, sind dabei vollkommen unglaubwürdig", befindet Stocker. Angesichts dieser Entwicklungen dränge sich die Frage auf, wie Babler "ein ganzes Land zusammenhalten" wolle, wenn ihm das nicht einmal in der eigenen Partei gelinge. 

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