Politik
Alexander Schallenberg tritt als Bundeskanzler zurück
Nach dem Abgang von Sebastian Kurz macht auch Alexander Schallenberg seinen Sessel im Bundeskanzleramt für eine Neubesetzung frei.
Ein Polit-Paukenschlag jagt den nächsten. Am Vormittag gab Alt-Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) seinen völligen Rückzug aus der Politik bekannt, am späten Nachmittag erklärte auch sein Nachfolger Alexander Schallenberg seinen Rücktritt.
"Es ist nicht meine Absicht und war nie mein Ziel, die Funktion des Bundesparteiobmanns der Neuen Volkspartei zu übernehmen", so Schallenberg zu der plötzlichen Vakanz in den türkisen Reihen. Dann legt er mit einer Hammer-Ansage nach: "Ich bin der festen Ansicht, dass beide Ämter – Regierungschef und Bundesparteiobmann der stimmenstärksten Partei Österreichs – rasch wieder in einer Hand vereint sein sollten. Ich stelle daher mein Amt als Bundeskanzler zur Verfügung".
Rückt Nehammer nach?
Noch gibt es seitens der ÖVP keine fixe Ansage, wer jetzt das Ruder in die Hand nehmen mir. Als aussichtsreichster Nachfolger wird der derzeitige Innenminister Karl Nehammer gehandelt. Er könnte die Bundespartei übernehmen und auch ins Kanzleramt nachrücken.
Die Umbildung, die derzeit kolportiert wird: Karoline Edtstadler wird neue Innenministerin. Top-Diplomat Alexander Schallenberg könnte EU- und Verfassungsminister im Kanzleramt werden, damit Michael Linhart das Außenamt nicht schon nach 52 Tagen wieder aufgeben muss.
Das Schallenberg-Statement zum Rücktritt im Wortlaut:
"Die Entscheidung von Sebastian Kurz ringt mir großen Respekt ab und ich danke ihm für seine Arbeit für unser Land. In einer sehr herausfordernden Phase für die Bundesregierung und die Neue Volkspartei habe ich mich bereit erklärt, das Amt des Bundeskanzlers zu übernehmen.
Es ist nicht meine Absicht und war nie mein Ziel, die Funktion des Bundesparteiobmanns der Neuen Volkspartei zu übernehmen. Ich bin der festen Ansicht, dass beide Ämter – Regierungschef und Bundesparteiobmann der stimmenstärksten Partei Österreichs – rasch wieder in einer Hand vereint sein sollten.
Ich stelle daher mein Amt als Bundeskanzler zur Verfügung, sobald parteiintern die entsprechenden Weichenstellungen vorgenommen wurden."