Niederösterreich

Spritpreise in Österreich aktuell relativ günstig

Rund 1,40 Euro kostet derzeit ein Liter Eurosuper in Österreich – und damit ist der Preis wieder dort, wo er am Beginn des Jahres mit 1,395 Euro war.

Erich Wessely
Sprit an den Tankstellen: Derzeit günstiger.
Sprit an den Tankstellen: Derzeit günstiger.
Getty Images/iStockphoto (Symbolfoto)

Das heurige Jahr brachte bei den Spritpreisen zahlreiche Premieren, wie die aktuelle Spritpreisbilanz des VCÖ zeigt: Erstmals wurde die 2-Euro-Grenze überschritten, noch nie waren die Unterschiede zwischen Höchst- und Tiefstpreis so groß wie heuer und erstmals war Eurosuper im gesamten Jahr deutlich günstiger als Diesel.

Die aktuellen Spritpreise liegen nun deutlich unter dem Jahresschnitt, Eurosuper hat wieder das Preisniveau von Jahresanfang erreicht. Mit einem spritsparendem Mobilitätsverhalten können Kosten und auch der CO2-Ausstoß reduziert werden, betont die Mobilitätsorganisation VCÖ.

Höchstpreis Ende Juni

Rund 1,40 Euro kostet derzeit ein Liter Eurosuper in Österreich – und damit ist der Preis wieder dort, wo er am Beginn des Jahres mit 1,395 Euro war. „Dazwischen lag wegen des Angriffskriegs von Russland gegen die Ukraine das turbulenteste Spritpreisjahr seit der ersten Ölkrise im Jahr 1973. Noch nie war die Differenz zwischen Höchst- und Tiefstpreis mit rund 70 Cent so groß wie heuer“, fasst VCÖ-Experte Michael Schwendinger zusammen. Mit 2,1 Euro erreichte Eurosuper Ende Juni den Höchstpreis, der Durchschnittspreis für das heurige Jahr liegt bei rund 1,72 Euro. Der aktuelle Preis liegt um über 30 Cent darunter, informiert der VCÖ.

Eurosuper günstiger als Diesel

Was heuer ebenfalls anders war: Eurosuper war übers Jahr gerechnet um rund zehn Cent pro Liter günstiger als Diesel. Zuletzt war der Jahresdurchschnittspreis von Diesel im Jahr 2008 höher als von Eurosuper, aber nur um zwei Cent pro Liter. Den Höchstpreis erreichte Diesel Mitte Juli mit 2,09 Euro, im Jahresschnitt kostete ein Liter Diesel 1,82 Euro. Der aktuelle Preis liegt mit rund 1,60 Euro um mehr als 20 Cent darunter. Am billigsten war Diesel zu Jahresanfang mit 1,38 Euro pro Liter.

Darauf sollten Autofahrer achten

„Auch wenn die Spritpreise in den vergangenen Wochen gesunken sind, es zahlt sich nach wie vor sehr aus, spritsparend zu fahren, Fahrgemeinschaften zu bilden, kürzere Strecke zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückzulegen sowie dort, wo es möglich ist, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren“, stellt VCÖ-Experte Schwendinger fest. Gerade mit den Bundesland-Klimatickets sind die Öffis im Vergleich zum Auto sehr günstig, vor allem für Pendlerinnen und Pendler.

Mit spritsparendem Fahrstil lässt sich der Verbrauch um gut 15 Prozent reduzieren, das sind in Österreich im Schnitt 90 Liter Benzin beziehungsweise 120 Liter Diesel pro Jahr, was heuer eine Ersparnis von rund 150 bzw. von 220 Euro bedeutete. Im Herbst gaben bei einer repräsentativen Umfrage von Market 47 Prozent der Autofahrer an, aufgrund der höheren Spritpreise spritsparender zu fahren.

"Belastet Geldbörse als auch die Umwelt"

„Der zu hohe Verbrauch der Autos belastet sowohl die Geldbörse als auch die Umwelt. Wäre das 3-Liter Auto, das es schon in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gab, der Standard, dann wären die Spritausgaben und auch der CO2-Ausstoß des Autoverkehrs um die Hälfte niedriger“, macht VCÖ-Experte Schwendinger aufmerksam.

Zu Fuß oder mit dem Rad

Jeder fünfte Alltagsweg in Österreich ist in fußläufiger Distanz, die Hälfte kürzer als fünf Kilometer und damit in Radfahrdistanz. Wenn diese Kurzstrecken möglichst oft zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, spart man viel Geld, vermeidet klimaschädliches CO2 und tut der eigenen Gesundheit gutes.

Und wie steht Österreich bei den Spritpreisen im EU-Vergleich? Derzeit ist Eurosuper in Österreich billiger als in 18 EU-Staaten, Diesel ist hierzulande billiger als in 16 EU-Staaten. Wer meint, vor der Einführung der CO2-Bepreisung wäre der Spritpreis in Österreich im Vergleich zu den anderen EU-Staaten noch billiger gewesen, irrt. Im Gegenteil, im September – also vor Einführung der CO2-Bepreisung – kostete Eurosuper in nur elf Staaten mehr als in Österreich und Diesel in sogar nur fünf Staaten mehr.

VCÖ: Berg- und Talfahrt im heurigen Jahr sowohl bei Diesel als auch bei Eurosuper (jeweils Durchschnittspreise)

EUROSUPER

Niedrigster Preis im Jahr 2022: 1,395 Euro (3. Jänner)

Höchster Preis im Jahr 2022: 2,102 Euro (27. Juni)

Differenz: 0,707 Euro

Aktuell: rund 1,40 (70 Cent billiger als Höchstpreis)

Änderung gegenüber Jahresbeginn: 0,5 Cent

DIESEL

Niedrigster Preis im Jahr 2022: 1,380 Euro (3. Jänner)

Höchster Preis im Jahr 2022: 2,092 (11. Juli)

Differenz: 0,712 Euro

Aktuell: rund 1,60 (49 Cent billiger als zum Höchstpreis)

Änderung gegenüber Jahresbeginn: 22 Cent

Quelle: EU-Kommission, VCÖ 2022

VCÖ: Aktueller Dieselpreis deutlich unter Jahresdurschschnittspreis (Durchschnittlicher Spritpreis)

Aktueller Preis: rund 1,60 Euro

Jahr 2022: 1,82 Euro

Jahr 2021: 1,24 Euro

Jahr 2020: 1,05 Euro

Jahr 2019: 1,21 Euro

Jahr 2018: 1,22 Euro

Jahr 2017: 1,11 Euro

Jahr 2016: 1,03 Euro

Jahr 2015: 1,12 Euro

Jahr 2014: 1,30 Euro

Jahr 2013: 1,36 Euro

Jahr 2012: 1,41 Euro

Jahr 2011: 1,33 Euro

Jahr 2010: 1,11 Euro

Quelle: EU-Kommission, VCÖ 2022

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    Helmut Graf

    VCÖ: Eurosuper aktuell günstiger als im Jahresschnitt 2012 (Durchschnittlicher Spritpreis)

    Aktueller Preis: rund 1,40 Euro

    Jahr 2022: 1,72 Euro

    Jahr 2021: 1,28 Euro

    Jahr 2020: 1,08 Euro

    Jahr 2019: 1,24 Euro

    Jahr 2018: 1,27 Euro

    Jahr 2017: 1,18 Euro

    Jahr 2016: 1,11 Euro

    Jahr 2015: 1,20 Euro

    Jahr 2014: 1,35 Euro

    Jahr 2013: 1,39 Euro

    Jahr 2012: 1,45 Euro

    Jahr 2011: 1,38 Euro

    Jahr 2010: 1,19 Euro

    Quelle: EU-Kommission, VCÖ 2022

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