Politik

Aktivisten belagern Ministerium mit Betonmischer

Wegen der starken Verbauung von Agrarflächen haben Aktivisten von Greenpeace am Montag vor dem Landwirtschaftsministerium protestiert. 

Leo Stempfl
Greenpeace-Aktivisten fuhren a Montag mit einem Betonmischer vor dem Ministerium vor.
Greenpeace-Aktivisten fuhren a Montag mit einem Betonmischer vor dem Ministerium vor.
Mitja Kobal / Greenpeace

Am Dienstag findet die Österreichische Raumordnungskonferenz statt. Zu diesem Anlass sind Aktivisten von Greenpeace mit einem Betonmischer vor dem Ministerium von Norbert Totschnig (ÖVP) vorgefahren, zuständig für Land- und Forstwirtschaft sowie Regionen und Wasserwirtschaft.

Grund: Seit 1987 gingen in Österreich Agrarflächen so groß wie das Burgenland verloren. Es werde also sichtlich nicht genug für den Schutz unserer kostbarer Böden vor der Betonlawine getan, so die Aktivisten.

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    Greenpeace-Aktivisten fuhren a Montag mit einem Betonmischer vor dem Ministerium vor.
    Greenpeace-Aktivisten fuhren a Montag mit einem Betonmischer vor dem Ministerium vor.
    Mitja Kobal / Greenpeace

    Neue Bodenstrategie

    Bei der ÖROK soll nun über die österreichische Bodenstrategie abgestimmt werden, deren aktueller Entwurf einem politischen Totalversagen gleiche. Klares Reduktionsziel gäbe es keine, Greenpeace fordert deswegen die Überarbeitung der Strategie, um das Regierungsziel von maximal 2,5 Hektar Bodenverbrauch pro Tag bis spätestens 2030 verbindlich umzusetzen.

    “Eine Betonlawine überrollt Österreich und bedroht unsere Lebensgrundlage Boden. Landwirtschaftsminister Totschnig schreibt mit seiner schwachen Bodenstrategie die politischen Versäumnisse der ÖVP der letzten 36 Jahre fort. Das ist fahrlässig und gefährdet die Zukunft der heimischen Nahrungsmittelversorgung" warnt Olivia Herzog, Biodiversitätsexpertin bei Greenpeace in Österreich. 

    "Totschnig hat versagt"

    Landwirtschaftliche Flächen seien die großen Verlierer dieser Bodenverschwendung. Auf den 330.000 Hektar an Äcker, Wiesen, Weiden und Weingärten, die seit 1987 verbaut wurden, hätte man 1,5 Millionen Menschen ernähren können. Weil aufgrund der Klimakrise Fruchtbarkeit und Erträge weiter abnehmen, spitzt sich die Lage weiter zu.

    "Bundesminister Totschnig hat bei der Erarbeitung einer zukunftsweisenden Bodenstrategie versagt und betreibt weiter Beton- statt nachhaltiger Agrarpolitik. Greenpeace fordert den Landwirtschaftsminister jetzt auf, sicherzustellen, dass die Bodenstrategie ein verbindliches Reduktionsziel enthält. Denn eine Strategie ohne Ziel ist wie ein Fass ohne Boden – nutzlos," so Herzog.