Aids-Schock! Kerkeling macht emotionale Enthüllung

Hape Kerkeling (59) ist eigentlich für seinen ausgeprägten Humor bekannt. In seinem neuen Buch "Gebt mir etwas Zeit" gibt er einen tiefen und ernsten Einblick in seine Vergangenheit.

Der Comedian reflektiert über seine Herkunft und die Herausforderungen, denen er sich als schwuler Mann in den 80er-Jahren stellen musste. Damals zog Kerkeling nach Amsterdam, wo "es überhaupt kein Problem [war], schwul zu sein". Im Gespräch mit "Bild" betont er, dass die Diskriminierung, die in Deutschland herrschte, in den Niederlanden längst abgeschafft war. Aids hingegen war damals nicht nur in seiner Heimat ein präsentes Thema.

Kerkeling erinnert an ehemaligen Partner

Die Bedrohung durch die Krankheit prägte die Beziehung zwischen Kerkeling und seinem damaligen Freund Duncan, die 1987 begann. Aids sei damals "ein stiller Weltkrieg ohne Bomben" gewesen, beschreibt der Entertainer die Lage in seinem Buch.

Die Angst vor einer Infizierung begleitete ihn selbst beim Küssen. Er hätte stets versucht, vorsichtig zu sein. Als sein Partner schließlich gesundheitliche Probleme zeigte, beschloss das Paar, sich auf HIV testen zu lassen. Der Schock kam schnell: Duncan hatte sich infiziert. "Wir gehen unter. Unweigerlich", dachte Kerkeling in diesem Moment. Der mittlerweile 59-Jährige habe sich nicht angesteckt.

Duncans Zustand verschlechterte sich rasch, die Krankheit war bereits sehr fortgeschritten. Nur wenige Zeit nach der Diagnose verstarb er kurz nach seinem 30. Geburtstag. Kerkeling war zu diesem Zeitpunkt erst 24 Jahre alt. "Ich kann das mit Worten gar nicht beschreiben", erklärt er gegenüber "Bild".

Mit der Veröffentlichung seines Buches möchte Kerkeling unter anderem die Erinnerung an diese Liebesgeschichte bewahren und das Bewusstsein für die Herausforderungen, denen homosexuelle Männer damals ausgesetzt waren, schärfen.