New Mexico

Frauen bei Beautybehandlung mit HIV infiziert

Im US-Staat New Mexico wurden drei Frauen vermutlich im Rahmen eines "Vampir-Liftings" mit HIV infiziert. Die Saloninhaberin ist bereits in Haft.

Heute Life
Frauen bei Beautybehandlung mit HIV infiziert
Bei einem "Vampir-Lifting" wird Blut an einer anderen Stelle des Körpers entnommen und in das Gesicht injiziert, in der Hoffnung, neue, verjüngte Hautzellen zu stimulieren. (Symbolbild).
Getty Images

In einem Kosmetikstudio ist Hygiene das A und O. Wer nicht sauber arbeitet, bekommt keine Zulassung. Umso unglaublicher sind jene Fälle von HIV-Infektionen, die jetzt aus den USA bekannt geworden sind. Wie die US-Gesundheitsbehörde CDC bestätigte, wurden bei einer kosmetischen Behandlung – dem sogenannten "Vampir-Lifting" – vier Frauen mit dem Aidsvirus infiziert. Alle Ansteckungen passierten in einem Beauty-Studio im US-Staat New Mexico.

Der Salon war bereits am 7. September 2018 behördlich geschlossen worden, nachdem ein erster HIV-Fall bestätigt worden war, obwohl die Frau keinerlei Risikofaktoren für eine HIV-Infektion erfüllte. Die zweite und dritte Frau erhielten ebenfalls 2018 eine Vampir-Gesichtsbehandlung. Bei der einen wurde 2019 das früheste Stadium von HIV diagnostiziert, bei der anderen 2023, als sie mit schweren Symptomen ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Eine weitere Frau und ein Mann wurden ebenfalls positiv auf HIV getestet. Die Frau erhielt eine Vampir-Gesichtsbehandlung im Spa, während der Mann sich durch Sex mit ihr infizierte. Er hat nie eine Dienstleistung des Spas in Anspruch genommen. Das Alter der Patienten lag zwischen 40 und 60 Jahren, so die CDC. Laut Untersuchungen könnten bis zu 59 Spa-Besucher mit HIV in Kontakt gekommen sein, von denen 20 eine Vampir-Gesichtsbehandlung erhalten hatten.

Bei "Vampir-Gesichtsbehandlungen", die von Prominenten wie Kim Kardashian bekannt gemacht wurden, wird Blut an einer anderen Stelle des Körpers entnommen und in das Gesicht injiziert, in der Hoffnung, neue, verjüngte Hautzellen zu stimulieren.

Hygiene ist das A und O

Die CDC stellte fest, dass die Übertragung von HIV durch unsterile Nadeln und Injektionspraktiken zwar ein bekanntes Risiko darstellt, eine Übertragung durch kosmetische Injektionsdienste über kontaminiertes Blut jedoch bisher nicht dokumentiert wurde.

Die Behörde geht davon aus, dass die Übertragung auf unhygienische Praxis und schlampige Behörden-Kontrollen zurückgeführt werden können. Bei der letzten Inspektion, die schließlich zur Schließung des Salons führte, wurden chaotische Zustände protokolliert. Die Inspektoren entdeckten zahlreiche Verstöße gegen die Gesundheitsvorschriften, darunter unverpackte Nadeln, Blut, das in die Küchenspüle gekippt wurde, und unbeschriftete Spritzen neben den Lebensmitteln im Kühlschrank. Zudem zu wenig an erforderlichen Sterilisationswerkzeugen, -geräten und -chemikalien.

Gefälschtes Zertifikat

Die Inspektoren fanden außerdem gefälschte Zertifikate für die Ausbildung in kosmetischer Medizin an der Wand und ein gefälschtes Diplom der University of Phoenix, berichtete das Albuquerque Journal. Die Kosmetiker-Lizenz der Saloninhaberin, Maria Ramos de Ruiz, war bereits 2013 abgelaufen. Im Juni 2022 bekannte sich die 62-Jährige in fünf Anklagepunkten der Ausübung der Heilkunde ohne Lizenz schuldig und wurde zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.

red
Akt.