"Scheinbeziehung"! Hape Kerkeling legt Geständnis ab

In den frühen Jahren seiner Karriere erlebte Hape Kerkeling (59) einen konservativen TV-Markt, der seine Homosexualität verbergen wollte.

Der WDR, Kerkelings damaliger Sender, plante laut seiner Aussage eine "Scheinbeziehung", um zu vermeiden, Zuschauer zu verlieren.

Scheinbeziehung mit einer Frau

Damals sollte das Publikum nicht erfahren, dass ihr beliebter Moderator Männer mag – so verriet Kerkeling in der "Bild"-Zeitung und in seinem Buch. Doch der Entertainer wusste schon früh, dass er schwul ist: "Queer ist ja nix Schlimmes, sondern das Normalste der Welt."

"Der WDR wollte mich in eine Scheinbeziehung mit einer Frau drängen", verriet der Entertainer. "Die Pläne waren schon sehr weit fortgeschritten. Man hatte sich eine meiner besten Freundinnen ausgeguckt." Damit meint der Autor seine jahrelange Freundin, Schauspielerin und Sängerin Isabel Varell (63), mit der er auch gemeinsam vor der Kamera stand.

Klare Absage

Varell und Kerkeling hätten ein glaubwürdiges Paar abgegeben, da sie sehr gut befreundet waren. Kurz überlegten die beiden, ob sie sich dem Wunsch des Senders fügen sollen: "Wir haben tatsächlich darüber gesprochen, uns aber dann dagegen entschieden. Wir wollten uns nicht gegenseitig blockieren. Außerdem wollten wir einfach diese Spielchen nicht mitspielen."

Im Jahr 1991 wurde Kerkeling ohne sein Wissen und Einverständnis im Fernsehen geoutet. Der Aktivist Rosa von Praunheim (81) plauderte das Geheimnis des Entertainers in der RTL-Show "Explosiv – der heiße Stuhl" aus. Ein Jahr nach dem Vorfall kommentierte der 59-Jährige das im "Spiegel" so: "Sensiblere Naturen als ich hätten sich in einer Kurzschlusshandlung womöglich mit dem Föhn in die Badewanne gelegt".