Gesundheit
Affenpocken kommen näher – Nachbarland meldet 1. Fall
Das Schweizer Bundesamt für Gesundheit meldet am Samstag den ersten Fall von Affenpocken im Land. Die betroffene Person wurde isoliert.
Aktuell wird eine Häufung von Affenpockeninfektionen in Europa und Nordamerika festgestellt. Am Samstag meldete das Bundesamt für Gesundheit via Twitter, dass nun auch im Kanton Bern ein erster Infektionsfall gemeldet wurde.
Laboruntersuchungen am Genfer Universitätsspital hatten zuvor den Verdacht bestätigt, schreibt die Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) in einer Mitteilung. Diese wurden anschließend dem Berner Kantonsärztlichen Dienst (KAD) sowie dem Bundesamt für Gesundheit gemeldet.
Daraufhin hat der KAD das Contact Tracing aufgenommen, um mögliche Ansteckungsketten nachvollziehen zu können. Soweit bekannt, kam die betroffene Person im Ausland mit dem Virus in Berührung. Die erkrankte Person ist in ambulanter Behandlung und befindet sich zu Hause in Isolation. Alle Kontaktpersonen sind durch das Contact Tracing informiert worden.
Personen mit Symptomen sollten einen Arzt aufsuchen
"Die Krankheit verläuft in der Regel mild. Personen mit Symptomen sollten einen Arzt aufsuchen", schreibt das BAG weiter. Es beobachte die Situation aufmerksam, in Abstimmung mit der ECDC und der WHO, und informiere über die weiteren Entwicklungen, heißt es auf der Website.
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Obwohl immer mehr Länder Infektionen mit dem Affenpockenvirus melden, glaubt Esther Künzli vom Schweizerischen Tropen- und Public-Health-Institut, dass es keinen Grund zur Sorge gebe. "Nach derzeitigem Kenntnisstand brechen die Ansteckungsketten bei dem Affenpockenvirus meistens relativ schnell ab, es gab nur sehr selten sogenannte tertiäre Fälle, also Fälle, bei denen die zweite infizierte Person eine dritte ansteckt. Die längste beschriebene Kette umfasste sieben Übertragungen", sagte die Expertin jüngst in einem Interview – "Heute" berichtete.
Derzeit raten Schweizer Behörden, dass Personen nach Reisen aus einem Risikogebiet (West- und Zentralafrika) den Gesundheitszustand beobachten. Verdachtsfälle sollten dann isoliert, getestet und umgehend den Kantonsärztinnen und Kantonsärzten sowie dem BAG gemeldet werden. Wie lange die Isolation dauert, wird in Rücksprache mit den Kantonsärztinnen und Kantonsärzten bestimmt.