Jetzt ist es offiziell

AfD-Bundesparteitag kürt Weidel zur Kanzlerkandidatin

Der AfD-Bundesparteitag in Riesa hat die Partei- und Fraktionsvorsitzende Alice Weidel einstimmig zur Kanzlerkandidatin gewählt.

AfD-Bundesparteitag kürt Weidel zur Kanzlerkandidatin
Alice Weidel wurde am AfD-Parteitag zur Kanzlerkandidatin gekürt.
REUTERS

Mit der 45-Jährigen kürte die Partei am Samstag erstmals in ihrer Geschichte eine eigene Kanzlerkandidatin. Ziel sei die Übernahme der Regierungsverantwortung nach der Bundestagswahl, sagte der AfD-Kovorsitzende Tino Chrupalla.

Als offen homosexuelle Politikerin, die mit ihrer Lebenspartnerin in der Schweiz zwei Söhne großzieht, ist Weidel in ihrer Partei eine Ausnahmeerscheinung. Zudem ist sie eine der wenigen prominenten Frauen in der von Männern dominierten AfD.

Bei früheren Bundestagswahlen hatte die AfD auf die Aufstellung eines eigenen Kanzlerkandidaten verzichtet. Weidel war aber bereits 2017 und 2021 Teil eines Spitzenkandidaten-Duos für Bundestagswahlen.

Mindestens 8.000 Demonstranten vor Ort

In der sächsischen Stadt Riesa haben sich am Samstagvormittag Tausende Demonstranten versammelt, um gegen den Bundesparteitag der AfD zu protestieren. Ein Sprecher der Polizeidirektion Dresden schätzte die Zahl der Teilnehmer am späten Vormittag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP auf "mindestens 8.000". Es gebe vor Ort zwar "keine tumultartige Situation", allerdings hätten einige Demonstrierende versucht, polizeiliche Absperrungen zu durchbrechen. Sie seien von Beamten aufgehalten und zurückgedrängt worden.

Die nach Riesa führende Bundesstraße B169 sei wegen Blockaden durch Protestteilnehmer "nicht nutzbar", sagte der Sprecher weiter. Allerdings seien alternative Straßenverbindungen nach Riesa offen und befahrbar. Aufgabe der Polizei sei es, dafür zu sorgen, dass sowohl der Parteitag als auch die friedlichen Gegenkundgebungen stattfinden könnten.

Auch gewaltbereite Teilnehmer erwartet

Dresdens Polizeipräsident Lutz Rodig hatte vor Beginn des Polizeieinsatzes betont, dass friedlicher Protest in der Demokratie legitim sei. "Diese Legitimation stößt jedoch an Grenzen, wenn durch den Protest verhindert wird, dass andere ihre Grundrechte ausüben können", erklärte Rodig. "In diesem Fall werden wir konsequent handeln."

Die Polizei gehe davon aus, dass die "überwiegende Mehrheit der Versammlungsteilnehmer" friedlich sein werde. Aufgrund des Verlaufes der Proteste anlässlich des vergangenen Bundesparteitages der AfD in Essen sowie eigener Erkenntnisse müsse aber davon ausgegangen werden, "dass auch gewaltbereite Personen nach Riesa kommen". Sie sollten "im Fokus unserer selektiven Kontrollen" stehen.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Der AfD-Bundesparteitag in Riesa hat Alice Weidel einstimmig zur Kanzlerkandidatin gewählt, was das erste Mal in der Geschichte der Partei ist.
    • Gleichzeitig versammelten sich mindestens 8.000 Demonstranten vor Ort, um gegen den Parteitag zu protestieren, wobei die Polizei betonte, dass friedlicher Protest legitim sei, aber gewaltbereite Teilnehmer im Fokus der Kontrollen stehen würden.
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