Essen gegen Foto mit Trump

Trump-Team besticht Obdachlose für PR-Auftritt

Donald Trump sorgt mit kontroversen Expansionsgedanken für Schlagzeilen. In Grönland sollen nun Einheimische zu PR-Zwecken bestochen worden sein.

Newsdesk Heute
Trump-Team besticht Obdachlose für PR-Auftritt
Beim Besuchs von Trump-Sohn Donald Trump Jr. in Grönland posieren Menschen in «Make America Great Again»-Kappen.

Donald Trump Jr., der 47-jährige Sohn des designierten US-Präsidenten Donald Trump, reiste am 7. Jänner nach Grönland – wohl um die Pläne seines Vaters für eine stärkere Einflussnahme in der Region zu unterstützen. Vor dem Besuch hatte Donald Trump auf Truth Social verlautet, er habe "vernommen, dass die Leute Grönlands MAGA seien".

Grönländer posieren mit Trump-Kappen

Während des Besuchs von Donald Trump Jr. in der Hauptstadt Nuuk posierten dann tatsächlich mehrere Grönländer in roten "Make America Great Again"-(MAGA)-Kappen für Fotos und Videos, wie das dänische Medium "DR" schreibt.

Donald Trump Jr. macht mit einem Grönländer ein Selfie. (Bild: AFP/Emil Stach)
Donald Trump Jr. macht mit einem Grönländer ein Selfie. (Bild: AFP/Emil Stach)
Emil Stach/Ritzau Scanpix/via REUTERS

Die Posts wurden auf sozialen Medien geteilt und später von dänischen Medien aufgegriffen. Doch ging dabei alles mit rechten Dingen zu? Einige der Teilnehmer genossen ein Mittagessen mit Trump Jr. in einem gehobenen Restaurant im Hotel Hans Egede. Donald Trump sprach telefonisch mit einigen Anwesenden, die auf den sozialen Plattformen als "Gemeinschaft von Nuuk" bezeichnet wurden.

Kritik an Teilnehmern und Methoden

Berichten zufolge handelte es sich bei gewissen der gezeigten Personen um sozial Benachteiligte, darunter Obdachlose und einkommensschwache Menschen, die sich häufig in der Nähe des Hotels und eines nahegelegenen Geschäfts aufhalten. Laut Tom Amtoft, einem langjährigen Bewohner von Nuuk, wurden diese Personen gezielt angesprochen, um in den Videos mitzuwirken. Amtoft kritisierte gegenüber "DR", dass die Menschen mit der Aussicht auf ein kostenloses Essen bestochen worden seien, was er als "zutiefst geschmacklos" bezeichnete.

Hier kommt Donald Trump Jr., der Sohn des wiedergewählten US-Präsidenten zum Besuch in Grönland eingeflogen.
Hier kommt Donald Trump Jr., der Sohn des wiedergewählten US-Präsidenten zum Besuch in Grönland eingeflogen.
Emil Stach/Ritzau Scanpix/via REUTERS

Auch Mitarbeiter des Geschäfts berichteten, dass Trump Jr.s PR-Team aktiv Menschen vor dem Geschäft rekrutierte, indem sie MAGA-Kappen verteilten und zu einem kostenlosen Mittagessen einluden. Benny Reffeldt Otte, Marketingchef von Brugseni, erklärte, dass die gezeigten Personen oft vor dem Geschäft anzutreffen seien und vermutlich nicht wussten, woran sie teilnahmen.

Politische und gesellschaftliche Reaktionen

Die grönländische Politikerin Aaja Chemnitz (IA), Mitglied des dänischen Parlaments, äußerte scharfe Kritik an den Vorgängen. Sie erkannte ebenfalls Teilnehmer aus dem Straßenbild Nuuks und betonte, dass es inakzeptabel sei, Menschen gezielt für solche PR-Zwecke heranzuziehen. Ihrer Meinung nach wurden die Teilnehmer mit der Aussicht auf ein kostenloses Essen dazu gebracht, als Statisten für Videos und Podcasts zu fungieren.

Trump-Team weist Vorwürfe zurück

Jørgen Boassen, der Trump Jr. und sein Team in Grönland unterstützte, wies die Vorwürfe entschieden zurück. Er erklärte, dass sowohl "normale" Bürger als auch sozial Benachteiligte an der Veranstaltung teilgenommen hätten. Boassen gab an, es sei keine Bestechung im Spiel gewesen, und betonte, dass die Teilnehmer ihre Meinungen frei äußern konnten. Seiner Ansicht nach werden die Absichten des Teams absichtlich missverstanden, insbesondere von Kritikern, die gegen Trump eingestellt sind.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Donald Trump Jr.
    • reiste nach Grönland, um die Expansionspläne seines Vaters zu unterstützen, wobei mehrere Grönländer in MAGA-Kappen für PR-Zwecke posierten.
    • Es wird kritisiert, dass sozial benachteiligte Personen mit der Aussicht auf ein kostenloses Essen bestochen wurden, während das Trump-Team die Vorwürfe zurückweist und betont, dass die Teilnahme freiwillig war.
    red
    Akt.