Niederösterreich

Ärztezentrum hat künftig 365 Tage im Jahr offen

Das PVZ St. Pölten gewährleistet ab April das ganze Jahr über eine ärztliche Versorgung. Grund: Die immer lauter werdenden Hilferufe von Patienten.

Erich Wessely
Das PVZ St. Pölten mit Dr. Michael Hochstöger, Dr. Julia Arzt, Dr. Anna Klima, Dr. Rafael Pichler (v.l.) hat künftig das ganze Jahr über offen.
Das PVZ St. Pölten mit Dr. Michael Hochstöger, Dr. Julia Arzt, Dr. Anna Klima, Dr. Rafael Pichler (v.l.) hat künftig das ganze Jahr über offen.
PVZ St. Pölten

Das Primärversorgungszentrum (PVZ) St. Pölten gewährleistet künftig ärztliche Versorgung an 365 Tagen im Jahr. "Die immer lauter werdenden Hilferufe vieler Patientinnen und Patienten aus mehreren verwaisten Sprengeln an den Wochenenden haben uns dazu veranlasst, das Pilotprojekt ,365 Tage' gemeinsam mit Dr. Anna Klima in die Tat umzusetzen", heißt es seitens der Einrichtung.

Seit vergangenem Sommer übernimmt das PVZ St. Pölten schon jeden Samstag den Wochenendbereitschaftsdienst. Weiters wurde in den letzten Jahren durch die Öffnung während den Weihnachtsfeiertagen die ärztliche Versorgung zu diesen neuralgischen Daten im niedergelassenen Bereich sichergestellt. Ab April 2023 erfolgt nun die lückenlose Versorgung an 365 Tagen im Jahr durch die zusätzliche Öffnung an Sonn- und Feiertgen im Sinne des Bereitschaftsdienstes.

Auch an Sonn- und Feiertagen offen

Das heißt konkret, dass das Primärversorgungszentrum auch an Sonn- und Feiertagen für akut Erkrankte seine Dienste anbietet und somit eine große Lücke im Zentralraum Niederösterreich füllt, wenn es darum geht, dass plötzlich Husten, Schnupfen, Fieber oder verschiedenste Wehwechen das Wochenende trüben.

"Gemeinsam sind wir bereit für diesen Schritt"

"Gemeinsam mit Frau Dr. Anna Klima, sind wir bereit für diesen Schritt. Sie übernimmt z.B. den Dienst während unserem traditionellen mehrtägigen Betriebsausflug zu Pfingsten. Die Idee dahinter ist die Generierung eines Ärztepools, wo auch Ärztinnen und Ärzte ohne Kassenvertrag, am Wochenende mit bestehender Infrastruktur (gut bezahlte) Dienste übernehmen können. Auf diese Weise erweitert sich der Pool an möglichen Ärzten zur Versorgung der Bevölkerung und Entlastung der Spitalsambulanzen. Die Dienste könnten dann in einem mit Personal und Equipment bestückten Rahmen/Ordination geleistet werden und würden - vielleicht in Zukunft- mit mehreren Standorten, die diese Idee ebenso aufgreifen könnten, eine große Lücke in der Versorgung zu den Wochenenden und Feiertagen schließen", heißt es seitens des PVZ.

Viele niedergelassene Ärzte in den Ordinationen seien durch die Arbeitslast und die zeitlichen Kapazitäten samt angestelltem Personal bereits auch an Wochentagen an der Belastungsgrenze. Somit sei es oft nicht mehr möglich, einen Bereitschaftsdienst anzubieten.

Win-Win-Situation

"Die guten Rahmenbedingungen der Sozialversicherungsträger werden hier neu interpretiert und sind eine Möglichkeit, die viel zitierte Freiwilligkeit der Dienste mit dem manchmal etwas vernachlässigten Blickwinkel des suchenden Patienten zu vereinen und so eine Win-Win Situation herzustellen", so das PVZ.

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