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Ärzte warnen – immer mehr leiden unter Panikattacken
Die Nachwehen der Corona-Pandemie sorgen für einen Anstieg bei den psychischen Erkrankungen.
Die Corona-Pandemie hat ihre Spuren hinterlassen – auch in der Psyche der Menschen, warnen Experten. So habe die Zahl der von Angstanfällen und Panikattacken betroffenen Patienten zuletzt stark zugenommen. In Vorarlberg etwa leiden bereits zwölf Prozent der Bevölkerung darunter, berichtete nun der ORF. Viele brauchen professionelle Hilfe.
Von einer Panikattacke spricht man, wenn einen ohne objektiven Grund eine unkontrollierbare Furcht überkommt, mit starken körperlichen Symptomen. "Der Körper stellt sich auf eine Todesgefahr ein. Es beginnt dramatisch und flaut dann so über Minuten langsam wieder ab. Aber es ist sehr bedrohlich und sehr schwierig für die Betroffenen", so Jan Di Pauli, Chefarzt am Landeskrankenhaus Rankweil.
Chronischer Stress als Trigger
Der chronische Stress in der Corona-Krise habe die Situation für viele Betroffenen verschärft – auch, wenn die Pandemie offiziell bereits für beendet erklärt wurde. "Der Ertrinkende ist erschöpft, wenn er Land erreicht. Für akuten Stress sind wir von der Psyche ganz gut ausgestattet. Aber wenn es länger dauert, wird es schwierig. Und es hört dann aber auch nicht gleich auf, wenn die äußere Belastung vorbei ist", so der Psychiater.
Laut Di Pauli sind Panikattacken häufiger, als allgemein angenommen wird: Pro Jahr sei eine von neun Personen betroffen, in der Regel mehr Frauen als Männer. Besonders hoch sei der Anteil bei Bevölkerungsgruppen in prekären Situationen. Nicht alle Betroffenen benötigen eine professionelle Behandlung, aber wenn Panikattacken häufiger auftreten und die Lebensqualität einschränken, sollte man Hilfe suchen.
Kombinationstherapie zeigt Wirkung
In der Regel kämen bei einer Behandlung sowohl Antidepressiva, als auch Psychotherapie zum Einsatz. "Da geht es erst einmal darum, dass die Patientinnen und Patienten lernen, was sie haben und dass es nicht gefährlich ist. Oft sind Panikattacken ja so massiv, dass man glaubt, gleich an einem Herzinfarkt zu sterben. Und dann geht es darum, Mechanismen zu entwickeln gegen Panikattacken, bzw. wie man mit einer Panikattacke umgeht."
Hilfe in Krisensituationen bietet etwa die Telefonseelsorge unter 142