Tipps zur Vorsorge

Ärzte alarmiert – Krebs bei Jungen auf dem Vormarsch

Es ist ein heimtückisches Leiden: Tausende Menschen erkranken jedes Jahr an Krebs. Vor allem eine Art ist bei jungen Männern auf dem Vormarsch.

Oberösterreich Heute
Ärzte alarmiert – Krebs bei Jungen auf dem Vormarsch
Immer mehr jüngere Menschen erkranken an Hodenkrebs. Mediziner Andreas Gusenleitner hat Tipps zur Vorsorge. (Symbolbild)
iStock, Ordensklinikum Linz

Rund 23.000 Männer erhalten in Österreich jährlich die niederschmetternde Diagnose. Bei Männern ab 50 Jahren am häufigsten: das Prostata-Karzinom. Bei jenen zwischen dem 20. und 44. Lebensjahr ist es hingegen Hodenkrebs.

Laut zuletzt verfügbarer Zahlen wurde die Erkrankung 2022 bei insgesamt 425 Männern festgestellt. Der Krebs entsteht meist im Keimzellepithel. Das ist jener Teil des Hodens, in dem die Spermien gebildet werden.

In den meisten Fällen bemerken die Betroffenen selbst eine Veränderung. "Alarmsignale können sein, dass sich eine meist schmerzlose Verhärtung im Hoden ertasten lässt oder der Hoden hart wird und angeschwollen ist", erklärt Urologe Andreas Gusenleitner vom Ordensklinikum Linz Elisabethinen.

Ein anhaltendes Ziehen oder Spannungsgefühl, auch im Leistenbereich, kann ebenfalls ein Anzeichen von Hodenkrebs sein. Typische Begleitsymptome sind Müdigkeit, Übelkeit, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und Rückenschmerzen.

Ursachen nicht eindeutig geklärt
Die genauen Ursachen für ein Hodenkarzinom sind noch nicht eindeutig geklärt.
Es gibt jedoch bestimmte Faktoren, die die Entstehung begünstigen. Ein höheres Risiko daran zu erkranken, haben Männer, bei denen im Mutterleib die Hoden nicht vollständig in den Hodensack gewandert sind. Ebenfalls negativ begünstigend: eine erbliche Vorbelastung.
Grundsätzlich gilt: Je früher der Krebs entdeckt wird, desto einfacher ist die Behandlung und umso vielversprechender sind die Heilungschancen.

Mindestens einmal pro Monat

Mediziner empfehlen Burschen und Männern zwischen 14 und 45 Jahren zu einer regelmäßigen Selbstuntersuchung: Sie sollten ihre Hoden einmal im Monat auf mögliche Symptome und Veränderungen abtasten und betrachten.

Am besten funktioniert die Kontrolle im Stehen unter der warmen Dusche, so der Experte: "Mit der geöffneten Handfläche den Hodensack von unten vorsichtig abtasten. So fühlt man, ob einer der Hoden schwerer oder größer ist."

Anschließend rollt man sie einzeln und behutsam zwischen Daumen- und Zeigefinger hin und her. Dabei gilt es auf Unebenheiten, Verhärtungen oder mögliche Knoten zu achten. "Zum Abschluss ist es ratsam, den Hodensack vor dem Spiegel zu kontrollieren, ob sich Größe, Form oder das Aussehen verändert haben", erklärt Gusenleitner.

Bei einem begründeten Verdacht werden gleich mehrere Untersuchungen durchgeführt: Zusätzlich zum Abtasten wird auch Ultraschall verwendet. Mittels einer Blutabnahme erfolgt im Labor die Prüfung auf mögliche Erhöhungen von Tumormarkern.

In den meisten Fällen kann mit einer hohen Wahrscheinlichkeit abgeschätzt werden, ob es sich um Krebs handelt. Sollten dennoch Unklarheiten bestehen, wird noch während der OP das Gewebe untersucht. So kann bestimmt werden, ob der Tumor gut- oder bösartig ist. "Bestätigt sich die Diagnose, wird der betroffene Hoden komplett entfernt", sagt der Arzt.

Die Bilder des Tages

1/60
Gehe zur Galerie
    <strong>17.12.2024: "Da ist was drinnen": Täter legen Sachen an Lugner-Grab.</strong> Simone Lugner ist geschockt, nachdem sie das Grab von ihrem Richard gesehen hatte. <a data-li-document-ref="120078789" href="https://www.heute.at/s/da-ist-was-drinnen-taeter-legen-sachen-an-lugner-grab-120078789">Dabei fiel ihr jedoch etwas ganz Komisches auf &gt;&gt;&gt;</a>
    17.12.2024: "Da ist was drinnen": Täter legen Sachen an Lugner-Grab. Simone Lugner ist geschockt, nachdem sie das Grab von ihrem Richard gesehen hatte. Dabei fiel ihr jedoch etwas ganz Komisches auf >>>
    Andreas Tischler / Vienna Press, Denise Auer

    Auf den Punkt gebracht

    • Krebs bei jungen Männern, insbesondere Hodenkrebs, nimmt in Österreich zu, wobei jährlich rund 23.000 Männer betroffen sind
    • Experten empfehlen regelmäßige Selbstuntersuchungen, um frühzeitig Veränderungen zu erkennen und rechtzeitig medizinische Maßnahmen ergreifen zu können
    red
    Akt.
    An der Unterhaltung teilnehmen