Adele Neuhauser fragt um Erlaubnis, Rolle zu spielen

Adele Neuhauser (65) gilt als eine der erfolgreichsten österreichischen Schauspielerinnen. In der Landkrimiserie "Vier Frauen und ein Todesfall" verkörperte sie neun Staffeln lang die Julie und erlangte so viel Aufmerksamkeit. Seit 2011 spielt sie die Tatort-Kommissarin Bibi Fellner.

Nun widmet sie sich einem neuen Projekt. Ihr aktuellster Film "Ungeschminkt" (20.15 Uhr, ORF2) mit Drehbuchautor Uli Brée (60) und Regisseur Dirk Kummer (58) erscheint am 13. November und darin schlüpft die Österreicherin in eine sehr emotionale Rolle.

"Ungeschminkt"

Neuhauser verkörpert Josefa, die aber als Josef geboren wurde. Vor Jahren hat sie ihr Heimatdorf in Bayern verlassen und lebt mittlerweile in München als verheiratete, erfolgreiche Frau. Doch ihre Vergangenheit holt sie ein.

Also ihre Mutter stirbt, kehrt sie zu ihrem Geburtsort zurück und wird mit dem Schmerz ihrer Zeit als Josef konfrontiert. Ihre Verlobte von damals, ihr bester Freund, die älter gewordene Dorfjugend, alle sind noch da. Und keiner rechnet mit Josefa.

Um eine Transperson zu spielen, hat sich die Schauspielerin ausführlich mit dem Thema beschäftigt: "Ich habe mich sehr intensiv darauf vorbereitet, indem ich Dokumentationen geschaut hab, indem ich auch medizinisches Material gelesen habe, um zu wissen, was es rein körperlich, rein medizinisch, rein psychisch bedeutet, wenn ein Mensch sich einer Geschlechtsangleichung unterzieht. Hab auch mit vielen Transpersonen gesprochen. Das war die Vorarbeit, um dieser Figur gerecht zu werden", erklärt Neuhauser im "Heute"-Talk.

Gezögert, die Rolle anzunehmen, hat die 65-Jährige nicht. Sie hat sich auf die Zusammenarbeit mit Drehbuchautor Uli Brée gefreut: "Ich war gleich dafür und war sehr gespannt, wie Uli Brée das umsetzt. Er kennt mich sehr gut und er fordert mich auf eine wunderschöne Art und Weise heraus", erklärt sie.

Neuhauser bittet um Erlaubnis

Oft werden Cis-Personen, die Transpersonen am Screen verkörpern, kritisiert. Neuhauser hat da ihren Frieden geschlossen: "Also ich habe mich mit Transpersonen auch unterhalten in meiner Vorarbeit, habe auch diese Frage an sie gerichtet und man hat mir das ok gegeben, damit war die Sache für mich erledigt", erzählt die Darstellerin im Gespräch mit "Heute".