Wer dahintersteckt
Abzocke mit System: Immer mehr Parkplatzfallen in Wien
Das Geschäftsmodell "Parkplatz-Abzocke" dürfte sehr lukrativ sein. "Heute"-Recherchen zeigen, welche Unternehmen hier abkassieren.
Vier Adressen in Wien haben es mittlerweile zu zweifelhafter Berühmtheit gebracht, weil dort Autofahrer auf höchst dubiose Weise abgestraft werden:
Die Parkplatz-Fallen
- Breitenleer Straße, 1220 Wien
- Prager Straße, 1210
- Franz-Eduard-Matras-Gasse, 1220
- Stubenring/Wiesinger Straße, 1010
Die Vorgangsweise ist immer die gleiche, wie "Heute" bereits berichtete: Für kurze Stopps vor Parkplatz-Einfahrten bzw. Zufahrten, oft nur für das Umdrehen, schicken Firmen Briefe mit horrenden Geldforderungen samt Klagsdrohungen an überraschte und ahnungslose Autofahrer. "Heute" durchleuchtete das dubiose Geschäftsmodell, Recherchen ergaben, dass nur wenige Firmen beziehungsweise Personen hinter dieser Abzocke stehen - die auch miteinander in Verbindung stehen.
Zuletzt kam offenbar eine neue Autofahrer-Falle dazu. Es geht um die Adresse Stubenring/Wiesingerstraße in der Wiener City. Hier betrieb Herr K. (Name der Redaktion bekannt*) das sogenannte "Wiener Geisterhotel" - ein Hotel, das zwar Buchungen entgegennahm und dafür kassierte, aber noch gar nicht geöffnet hatte...
Herr K. wiederum ist der ehemalige Geschäftsführer der "D-22 Construction", die für ihre Autofahrer-Abzocke bekannt ist. So kassierte sie für kurze Stopps in der Prager Straße mindestens 495 Euro. Das funktioniert so: Eine andere Firma - sie gehört Herrn P. (Name der Redaktion bekannt) macht Fotos von den angeblichen Parkplatz-Sündern (steht aber selbst in einer Kurzparkzone) und eine dritte Firma versendet dann die Zahlungsaufforderungen samt Klagsdrohungen.
Herr P. hat eine geschäftliche Verbindung mit Herrn K., der auch in der Donaustadt dieselbe Masche abgezogen haben soll: P. und K. dürften sich die Geschäftsführung einer Autovermietungsfirma in der Wiener City teilen.
Das Netzwerk der Parkplatz-Abzocker – diese Firmen kassieren Wiener ab >>>
Interessant: Ausgerechnet dort, wo Herr K. sein "Geisterhotel" betrieb, schnappt eine neue Autofahrerfalle zu. Genau hier steht nun eine Garage – Taxi-Unternehmer Murat etwa erhielt von der bekannten Firma gleich zwei Klagsdrohungen, weil seine Angestellten hier Passagiere ein- und aussteigen ließen ("Heute" berichtete). Pikant: Die Abzocker-Garage in der Wiener City sowie das Hotel im selben Gebäude werden von Herrn K. angemietet...
Fortsetzung folgt, für viele Autofahrer wohl auch vor Gericht.
Schräg, skurril, humorvoll, täglich neu! Das sind die lustigsten Leserfotos.
Bildstrecke: Leserreporter des Tages
Werde Whatsapp-Leserreporter unter der Nummer 0670 400 400 4 und kassiere 50 Euro für dein Foto in der Tageszeitung oder dein Video auf Heute.at!