Österreich

Absurder Masken-Tanz in Wiener Schulen

Glattauer gibt Noten. Heute: Absurder Masken-Tanz in Schulen, Harte Zeiten für Gastro-Lehrlinge. Und: "Ausbildungspflicht bis 18" wird ignoriert.

Niki Glattauer
Niki Glattauer war Lehrer und Schuldirektor und vergibt in "<em>Heute</em>" Noten.
Niki Glattauer war Lehrer und Schuldirektor und vergibt in "Heute" Noten.
Sabine Hertel

Absurder Masken-Tanz in Wiener Schulen

Gut, die Corona-Zahlen steigen wieder, das war zu erwarten. Aber wie absurd Schulen damit umgehen, mailt mir die Lehrerin einer Wiener AHS (Name und Schule bekannt). Es beginne damit, schreibt sie, dass sie – pumperlgesund – die Direktion seit Schulbeginn nur maskiert betreten dürfe, auch die Eltern ihrer Schüler fänden z.B. für Elternabende nur mit Maske Einlass – alles gesetzeswidrig!

Als es jetzt zu coronapositiven Fällen im Lehrkörper gekommen sei ("Betroffen waren übrigens großteils Kolleginnen, die stets Maske getragen haben"), wurde ("von der Bildungsdirektion nachträglich genehmigt") sofort Maskenpflicht im ganzen Haus verhängt.

Die frustrierte Kollegin: "Hätte man uns nicht genauso gut schnelltesten können? Jetzt sitzen also symptomlos positive Lehrer zu Hause, obwohl sie, da ja Bundesschule, in die Schule kommen müssten, um mit Maske zu unterrichten. Während völlig gesunde Lehrer maskiert unterrichten müssen – und zwar unmaskierte Schüler."

Note: Nicht gut

Glattauer gibt Noten
Niki Glattauer war 25 Jahre Lehrer und Schuldirektor in Wien. Er hat bisher 13 Bücher veröffentlicht, alle zum Thema Schule wurden Bestseller. Jeden Montag vergibt er in einer Kolumne für "Heute" Schulnoten.
Alle seine Artikel findest Du HIER >>

Harte Zeiten für Hotel- und Gastro-Lehrlinge

Schülerin W., 20, hat ihre Lehrabschlussprüfung geschafft. Heureka! Drei volle Monate (!) hat sie auf den Termin warten müssen. War ja nicht eilig, W. ist ja eh nur fixfertig ausgebildete Köchin, und von einsatzwilligen Köchen wimmelt es ja nur so im Land! (Achtung, Ironie! :-))

So und so kommen auf unsere Frischlinge aus Gastro & Hotellerie harte Zeiten zu. Mein Hotel in Hamburg, wo ich jetzt öfter zu tun habe, hat gar keine Gastro (mehr), wenn man von einem Snack-Automaten absieht, der weder Münzen noch Karte nimmt und nur per Handy-App funktioniert, für die man ein deutsches Bankkonto bräuchte.

Das Hotel hat auch keine Rezeption (mehr). Wer bucht, kriegt rechtzeitig eine – richtig! – Handy-App. Mit PIN-Code kommt man unten rein, mit einem zweitem oben in sein Zimmer. Kein Handy dabei oder leerer Akku? Pech gehabt! Einmal habe ich das Zimmerservice bei der Arbeit gestört. Also gestört, hm … Gearbeitet hat ein Staubsauger-Roboter.

Note: Nur per Handy-App

"Ausbildungspflicht bis 18" wird ignoriert

4.000 Menschen sind jetzt für die Rechte "behindert werdender Menschen" auf die regennassen Straßen gegangen, um ihrem Ärger über "leere Versprechungen und Blabla" unserer Politiker freien Lauf zu lassen. Völlig zu Recht. Auch die schulische "Inklusion" ist zuletzt zu einem reinen Lippenbekenntnis verkommen.

Wie vor 100 Jahren werden Kinder und Jugendliche mit "Special needs" wieder in "Sonderschulen" vom Rest der Gesellschaft separiert, die Integration in Regelklassen kaputtgespart.

Und: Die "Ausbildungspflicht bis 18", die gesetzlich seit 2016 verankert ist und auf dem Papier für "alle gilt, die ständig in Österreich wohnen", wird von den Schulbehörden einfach ignoriert, zig elterliche Ansuchen auf Gewährung eines 12., 11., ja selbst 10. Schuljahres werden ganz offiziell abgelehnt. Wo ist die Rechtsanwältin, die diesen Gesetzesbruch einklagt?

Note: Nicht genügend
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