Wien

Volkshilfe strampelt sich für Kindergrundsicherung ab

Die Volkshilfe startete Dienstag die 353.000 Meter-Tour durch Österreich um auf 353.000 von Armut betroffene kleine Österreicher aufmerksam zu machen.

Heute Redaktion
Volkshilfe Wien Präsident Michael Häupl, Stadtrat Peter Hacker (SPÖ), Erich Fenninger, Tanja Wehsely, Geschäftsführerin Volkshilfe Wien und Erich Fenninger, Direktor Volkshilfe Österreich eröffneten am Wiener Rathaus die 353.000 Meter lange Tour am Dienstag
Volkshilfe Wien Präsident Michael Häupl, Stadtrat Peter Hacker (SPÖ), Erich Fenninger, Tanja Wehsely, Geschäftsführerin Volkshilfe Wien und Erich Fenninger, Direktor Volkshilfe Österreich eröffneten am Wiener Rathaus die 353.000 Meter lange Tour am Dienstag
Sabine Hertel

Stellt man sich die Strecke von Wien nach Klagenfurt vor, würde jeden Meter ein armutsbetroffenes Kind stehen – auf diese dramatische Situation will die Volkshilfe mit ihrer Radtour aufmerksam und ihre Forderung nach einer Kindergrundsicherung publik machen.

Am Dienstag ging es im Wiener Rathaus los. Ziel der Aktion ist es, die Kindergundsicherung in Österreich zu erreichen. Denn 78.000 Kinder in Österreich leben in Haushalten, die es sich nicht leisten können, jeden zweiten Tag Fleisch, Fisch oder eine vergleichbare vegetarische Speise auf den Tisch zu bringen, so die Volkshilfe in ihrer Aussendung am Dienstag.

Stadtrat Peter Hacker: "Jedes fünfte Kind in Österreich ist armutsgefährdet. Die Eltern dieser Kinder müssen Abstriche machen beim Essen, beim Wohnen und bei der Kleidung. Armut zu bekämpfen, ist eine Frage von politischem Willen. Und die Bundesregierung ist dringend gefordert, hier endlich ernsthafte Schritte zu setzen und die Sozialhilfe wieder zu einem Instrument zu machen, mit dem Armut bekämpft werden kann. Ich unterstütze die Anliegen der Volkshilfe und die Tour de Chance daher aus vollem Herzen."

Fast Verdopplung der Kinder-Armut seit 2022

Die aktuellen Zahlen zeigen fast eine Verdoppelung von Kindern in Armut gegenüber dem Jahr davor. Im Jahr 2022 waren es noch 43.000 Kinder. Auch bei Familien, die ihre Wohnung nicht angemessen warm halten können, zeigt sich ein Anstieg von 34.000 auf 40.000 Haushalte.

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    Sabine Hertel

    Die geforderte Grundsicherung für Kinder stellt sich die Volkshilfe wie folgt vor: "Statt der aktuellen Familienbeihilfe und dem Kinderabsetzbetrag, würden dann alle Kinder 285 Euro monatlich bekommen. Geringverdiener*innen mit bis zu 40.000 Euro Haushaltseinkommen pro Jahr würden zusätzlich einen nach Einkommen gestaffelten Betrag erhalten."

    "Kinderarmut könnte so gut wie abgeschafft werden"

    Die Wirkung einer solchen Grundsicherung "wäre enorm: Die Armutsgefährdung bei Kindern und Jugendlichen würde mit einer Kindergrundsicherung auf 2,8 Prozent sinken. Aktuell ist diese Zahl fast 6 Mal so hoch. Kinderarmut könnte so gut wie abgeschafft werden und auch für die verbleibenden Kinder würde sich die Lebensqualität stark verbessern", so Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich.

    Alle, die ein Zeichen gegen Kinderarmut setzen wollen, können das Team der Volkshilfe zwischen 13. und 21. Juni begleiten. Alle Informationen: www.volkshilfe.at/tourdechance

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