Politik
"Nie wieder Schwarz/Blau" stört FPÖ-Abschlussfeier
So gut wie alle Parteien lassen es schon am Freitag gut sein und halten ihre Wahlkampfabschlussfeiern ab.
Alles muss irgendwann zu Ende gehen, auch der Wahlkampf. Bis zur letzten Minute werden sie um die Stimmen der Wählerinnen und Wähler rennen, versprachen uns die Parteien. Und das setzten sie auch in die Tat um. Bei den Wahlkampfabschlüssen am Freitag gaben sich die Spitzenkandidaten kämpferisch.
Nie wieder Schwarz/Blau?
Die Abschlussfeiern von FPÖ und SPÖ gingen dabei nicht ganz planmäßig vonstatten. Ein Transparent, das auf einem Auto montiert war, forderte "Nie wieder Schwarz-Blau" und "Sicher nicht Türkis-Grün-Pink" (siehe Diashow oben). Das sorgte in jedem Fall für erstaunte Blicke.
"Heute.at" konnte herausfinden, was es damit auf sich hat: Die Autoverkaufs-Plattform "gebrauchtwagen.at" versucht sich mit diesem "Wahlveranstaltungs-Crasher" im Guerilla-Marketing. Sie sind nicht die ersten, wie wir seit dem Elefanten-Tröten im Sommergespräch wissen.
Grüne am Baukran
Als Erste beendeten die Grünen am Freitag ihren Wahlkampf - um noch genug Zeit zu haben, um an der weltweiten Klimademo ("Earth Strike") teilzunehmen.
Ein wenig Aktionismus war auch dabei: Einige grüne Wahlkämpfer sind offenbar auf einen Baukran beim Parlament geklettert und haben dort ein Transparent angebracht.
Kurzer Kurz-Auftritt
Sebastian Kurz warnte beim Wahlkampfabschluss der ÖVP nochmals vor Rot-Grün-Pink. Entgegen aller Umfragen sieht er die Möglichkeit, dass sich so eine Koalition "gegen die ÖVP" ausgehen könnte und hält seine Unterstützer an: "Wer will, dass wir unsere Kurs fortsetzen, der muss uns wählen!"
Der Auftritt des Parteichefs vor der ÖVP-Zentrale war aber nur kurz, Kurz musste dann weiter zum nächsten Termin.
Neos beim Museumsquartier
Die Neos werden ihre Wahlkampfabschluss am Nachmittag im Museumsquartier feiern.
Neben Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger wird auch Listezweiter Helmut Brandstätter vor Ort sein. Meinl-Reisinger präsentierte dabei der Republik ein symbolisches Zeugnis. Sowohl bei den Themen Klimaschutz, Verantwortung und Ethik bekommt Österreich von der Partei ein "Nicht Genügend" .
FPÖ in Favoriten
Am Viktor Adler-Markt ging der FPÖ-Wahlkampf zu Ende. In einer flammenden Rede verteidigte der nunmehrige Klubobmann Herbert Kickl seine Tätigkeit als Innenminister. Dabei sparte er nicht mit Kritik an den Medien, der EU und den "Willkommensklatschern".
Spitzenkandidat Norbert Hofer sagte gleich zu Beginn seiner Rede, dass er sich durch den Wahlkampf gekämpft habe. Hofer soll ja in den vergangenen Tagen vermehrt mit gesundheitlichen Problemen gekämpft haben. Symbolisch zeigte er sich hochzufrieden mit dem neuen Klubobmann Herbert Kickl, den er als "besten Innenminister, den dieses Land je gesehen hat" bezeichnete.
SPÖ warb mit Altkanzler
Auch die SPÖ startete erst am Nachmittag ins Wahlkampf-Finale. Sie versuchte vor der Parteizentrale in der Lichtenfelsgasse noch einmal mobilisieren. Dabei kam unter anderem Alt-Kanzler Franz Vranitzky zu Wort. Er plädierte für einen starken Staat und wandte sich gegen eine von Sebastian Kurz geführte Alleinregierung.
Spitzenkandidatin Pamela Rendi-Wagner versprühte Optimismus vor der bevorstehenden Wahl. Sie beschwörte das "Miteinander der Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten" herauf. Sie plädierte für Chancengleichheit für alle Menschen und positionierte sich als Gegenmodell zur "Ibiza-Koalition".
Die Liste Jetzt hat sich ihre Abschlussveranstaltung als Einzige für den Samstag aufgehoben.