Niederösterreich
Abschalte-Stopp für 300.000 EVN-Kunden gefordert
Die SP Niederösterreich forderte einen Rettungsschirm für 300.000 EVN-Kunden. Grund: EVN kündigt die Optima-Klassik-Verträge für Strom und Gas.
Rund 300.000 treue Bestandskunden des Energieriesen EVN bekommen ab Mitte März Post, konkret Optima Klassik-Kunden (siehe auch Bilderserie). Faktisch werden rund 40 % aller EVN-Kunden gekündigt – mehr dazu hier.
Versorgungssicherheit garantieren
“Die Niederösterreicher erwarten sich von der Landesregierung und dem Landesenergieversorger EVN Sicherheit und Transparenz. 300.000 Kunden brauchen einen Rettungsschirm. Niemand darf jetzt vom Strom- oder Gasnetz abgeschaltet werden. Die EVN muss die Versorgungssicherheit garantieren”, sagt Sven Hergovich, der designierte SPÖ-Vorsitzende in Niederösterreich.
Transparenz gefordert
“Die Kunden erwarten sich Transparenz über die künftige Preisgestaltung. Hier muss die EVN rasch liefern. Auf Floating-Tarif darf die EVN jedenfalls nicht setzen. Denn Floating bedeutet, dass sich die Preise je nach Börsenentwicklung laufend verändern. Eine Privatisierung des Risikos und damit eine Abwälzung der Kosten auf die Niederösterreicher lehne ich ab. Für uns ist es eines der wichtigsten Anliegen, mit einem Energiepreis-Stopp sicherzustellen, dass sich alle Niederösterreicher auch in Zukunft Energie leisten können. Das muss die Landesregierung sicherstellen”, schließt Hergovich.
Dazu interessant: 300.000 Kunden gekündigt – jetzt spricht die EVN
“Die EVN versucht ihr juristisches Risiko, dass die Preiserhöhungen womöglich nicht legal sind, auf die Kundinnen und Kunden abzuwälzen, indem sie die Verträge kündigt. Von der EVN fordere ich volle Transparenz, Offenlegung der Kalkulationen und eine externe neutrale unabhängige Beurteilung – die Sorgen meiner Landsleute sind groß und daher sollte das Abschaltmoratorium, das mit 31. März abläuft, bis Jahresende verlängert werden! Ich frage mich, wo da die Bundesregierung und die Wettbewerbsbehörden sind?”, sagt SP-Nationalrat und Energiesprecher der SPÖ Alois Schroll.
"Es müssen klare Spielregeln herrschen"
“Die Bundesregierung treibt mit ihrer Politik die Inflation immer weiter in die Höhe. Bis heute haben sie kein einziges Problem gelöst. Die SPÖ fordert seit Monaten ein vorübergehendes Aussetzen des Merit-Order-Prinzips, um die Preislawine zu stoppen. Nur ein Markteingriff kann die Kunden schützen”, sagt Schroll. „Die Rechtsunsicherheit im Energiebereich darf nicht auf dem Rücken der Haushalte und der Wirtschaft sowie der Industrie abgeladen werden, auch die Energieunternehmen müssen klare Spielregeln erhalten, wie eine funktionierende Energieversorgung zu erfolgen hat“, schließt Alois Schroll.