Niederösterreich
Abfertigung neu für AK "ein finanzieller Rohrkrepierer"
Für ein Jahresgehalt Abfertigung würde es laut AK-Berechnungen über 70 Beitragsjahre statt der prophezeiten 38 benötigen.
Die sogenannte "Abfertigung neu" der damaligen schwarz-blauen Bundesregierung habe sich laut AK Niederösterreich sich "als kompletter finanzieller Rohrkrepierer auf Kosten der arbeitenden Menschen entpuppt". Wovor Arbeitnehmervertreter immer gewarnt hätten, sei 20 Jahre später durch Fakten belegt.
Scharfe Kritik von Arbeiterkammer
Erhebliche Wertverluste fernab jeglicher Versprechen stehen laut AK zu Buche. Für ein Jahresgehalt Abfertigung würde es über 70 Beitragsjahre statt den prophezeiten 38 benötigen. „Es braucht sofortige Maßnahmen. Denn es kann nicht sein, dass vier Millionen ArbeitnehmerInnen, die angesichts Teuerung ohnehin massiv belastet und die Leistungsträger im Land sind, hier weitere Einbußen hinnehmen müssen“, so AK Niederösterreich-Präsident und ÖGB Niederösterreich-Vorsitzender Markus Wieser.
"Ziele konnten nie erreicht werden"
Mit einer prophezeiten Verzinsung von 6 Prozent sollte im Abfertigungsmodell neu nach 38 Arbeitsjahren ein Jahresgehalt an Abfertigung erzielt werden können. Zum Vergleich: In der Abfertigung ALT waren es überhaupt nur 25 Jahre. "Die illusorischen neuen Ziele konnten nie erreicht werden. Im Vorjahr wurde bei der Veranlagung sogar ein Minus von mehr als 7 Prozent eingefahren", analysiert die AK.
Vermehrte Anfragen bei der Arbeiterkammer
„Aktuell würde es doppelt so lang dauern, um auf ein Jahresgehalt zu kommen“, kritisiert Wieser. In den vergangenen Wochen und Monaten gab es dazu bei der AK NÖ immer mehr Anfragen von verärgerten Beschäftigten.
"Massive Abwertung auf Rücken der Arbeitnehmer"
Die Erträge für die Arbeitnehmer werden außerdem durch Verwaltungskosten geschmälert, kritisiert die AK. Diese seien höher, als die Verwaltung tatsächlich kostet. „Diese massive Abwertung auf dem Rücken der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern muss sofort geändert werden“, so Wieser. Er fordert eine Senkung der Verwaltungskosten und Erhöhung der Beitragszahlungen der Arbeitgeber auf mindestens 2,5 Prozent. „Die Bundesregierung kann jetzt endlich einmal unter Beweis stellen, was ihr die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer tatsächlich wert sind“, so Wieser.