Bitte notfalls daheim bleiben!

Ab Freitagnacht – "Blutregen"-Alarm in ganz Österreich

Seit Freitagfrüh wirbelt wieder Saharastaub über Österreich. Für die Nacht sind Niederschläge gemeldet – dann kann "Blutregen" auf uns herabfallen.
Bernd Watzka
28.03.2025, 05:30

"Blutregen" klingt wie der Titel eines neuen Horror-Romans von Stephen King oder ein altes Wikingerritual, doch in Wahrheit handelt es sich um ein faszinierendes Naturphänomen, bei dem Regenwasser eine rötliche Färbung annimmt.

Dies geschieht, wenn feiner Staub aus der Sahara durch Windströmungen in die Atmosphäre transportiert wird und sich mit Regenfällen vermischt. Der Staub enthält Eisenoxid, das dem Regen seine charakteristische rote Farbe verleiht.

In der Nacht auf Samstag (Prognose oben für 3 Uhr früh) ist die Staub-Konzentration am höchsten.
Geosphere Austria /Screenshot

Saharastaub wirbelt bis Samstagabend über Österreich

Seit Freitagvormittag (28. März) erfasst die gigantische Saharastaub-Wolke ganz Österreich. Bis Samstagabend (29. März) kann es immer wieder zu starken Staub-Belastungen kommen, wie aus aktuellen Simulationen von Geosphere Austria hervorgeht.

Achtung: Saharastaub kann gesundheitliche Auswirkungen haben, insbesondere für Menschen mit Atemwegserkrankungen oder Herz-Kreislauf-Problemen.

„Die Zutaten für Blutregen sind vorhanden.“
Thomas TurecekGeosphere Austria

Niederschläge + Saharastaub = Blutregen

Verantwortlich für den Saharastaub-Wirbel ist ein großräumiges Tief, das mit seinem Kern über der Adria und dem Balkan liegt und durch seine Drehungsrichtung (gegen den Uhrzeigersinn), den Staub aus der Sahara nach Österreich transportiert.

Mit diesem Tief gelangen zusätzlich Wolken und Regen nach Österreich. "Zum Teil ist in der Nacht auf Samstag sowie samstags tagsüber mit intensiven Niederschlägen zu rechnen, vor allem im Südosten Österreichs und an der Alpennordseite. Die Zutaten für Blutregen wären also vorhanden", erklärt Meteorologe Thomas Turecek auf "Heute"-Anfrage.

Atemwegs-Erkrankungen und Allergien

Gesundheitliche Auswirkungen von Saharastaub

  • Feinstaubbelastung: Saharastaub enthält winzige Partikel, die tief in die Atemwege eindringen können. Dies kann Atemwegserkrankungen wie Asthma verschlimmern.
  • Reizung der Atemwege: Das Einatmen von Saharastaub kann die Atemwege reizen und bei empfindlichen Personen akute Beschwerden verursachen.
  • Erhöhtes Risiko für Lungenkrankheiten: Besonders kleine Partikel können das Risiko für Lungenkrankheiten erhöhen, da sie in den Kreislauf gelangen können.
  • Allergien und Pollen: Saharastaub kann mit Pollen interagieren und die Belastung für Allergiker erhöhen.

Keine Arbeit im Freien, notfalls zu Hause bleiben

Es wird empfohlen, bei hoher Saharastaub-Konzentration körperliche Anstrengungen im Freien zu vermeiden und gegebenenfalls Schutzmaßnahmen wie Atemmasken zu ergreifen. Notfalls sollte man sogar daheim bleiben, so die Warnung.

Keine Angst vor rotem Regen!

Auch wenn der Name furchteinflößend klingt: Das "Blutregen"-Phänomen ist nicht gefährlich, aber es kann sichtbare Ablagerungen auf Oberflächen hinterlassen, insbesondere auf Autos oder Gebäuden. Es ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie globale Wetter- und Klimamuster miteinander verbunden sind.

{title && {title} } bw, {title && {title} } Akt. 28.03.2025, 10:29, 28.03.2025, 05:30
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