Gesundheit
9 Monate Migräne – "Nach Corona-Impfung im Delirium"
Andrea F. kann nicht mehr arbeiten und will wegen eines Corona-Impfschadens entschädigt werden. "Heute" erzählte die Frau aus NÖ, was passiert ist.
1.933 Anträge auf Entschädigung wegen Corona-Impfschäden wurden österreichweit bis Anfang Mai 2023 beim Gesundheitsministerium gestellt. Davon wurde bisher bei 138 Personen ein Impfschaden anerkannt, 316 Anträge wurden abgelehnt. Darunter auch jeder von Andrea F., obwohl der bei der 51-Jährigen aus Vösendorf Spike-Proteine im Blut und in den Immunzellen festgestellt wurden und ihre Diagnose laut ärztlichem Attest "Post Vac Syndrom" lautet. Jetzt hat sie Berufung eingelegt.
"Fünf Stunden nach der zweiten Corona-Impfung hab ich über 39 Grad Fieber bekommen, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Schwindel. Ich war eine Woche lang wie im Delirium", erzählt F. im "Heute"-Gespräch. Vor allem der Schwindel und die starken Kopfschmerzen seien geblieben. Hinzu kamen Gliederschmerzen, Gelenksschmerzen, Muskelschmerzen und eine Schwäche, wegen der sie zeitweise nicht einmal ein Glas heben konnte.
Neun Monate lang Kopfschmerzen
"Ich war immer sportlich, aktiv, war viel wandern, heute kann ich nicht einmal mehr die Stiegen bis in meine Wohnung normal hinaufgehen. Ich muss mich den einen Stock am Geländer förmlich hochziehen", schildert die 51-Jährige. Vor den Impfungen habe sie bereits an Hashimoto, einer Erkrankung der Schilddrüse, Migräne und leichtem Bluthochdruck gelitten. Vor allem die Kopfschmerzen hätten allerdings nie dieses Ausmaß erreicht: "Ich hatte neun Monate lang jeden Tag starke Kopfschmerzen, die laut meinem Neurologen selbst für Migräne sehr untypisch sind."
Dennoch holte sich Andrea F. im Jänner 2022 die dritte Impfung. "Dann wurde alles noch schlimmer. Ich habe Entzündungen im ganzen Körper, wo man nicht weiß, wie man das stoppen kann. Ich kann fast nichts machen, ohne dass ich ein Krankheitsgefühl habe und das Schlimmste ist das Brennen im ganzen Körper. Es fühlt sich wie ein großflächiger Sonnenbrand an, aber die Ärzte wissen nicht, woher das kommt."
Immerhin gegen die Kopfschmerzen fand man im Februar endlich ein Mittel: "Mit der Migräne-Spritze sind zumindest diese Schmerzen geringer geworden."
Job weg
Nachdem die Niederösterreicherin ein Jahr lang im Krankenstand war, versuchte sie im Dezember 2022 eine Rückkehr in ihren Job als Beamtin bei der Stadt Wien, wo sie bereits 30 Jahre tätig war. Doch auch mit Diensterleichterung gelang der Wiedereinstieg nicht. "Nach vier Stunden bin ich nur noch dagelegen. Ich bin derzeit einfach nicht arbeitsfähig."
Ein besonders harter Schlag für Andrea F. "Ich habe meinen Job verloren, mein Leben, meine finanzielle Basis." Seit Juli ist sie nun offiziell vorzeitig in Pension geschickt worden. Doch damit könne sie die Behandlungen und Therapien erst recht nicht bezahlen. "Derzeit erwarte ich auch eine Bewilligung für eine Spezialklinik Neukirchen in Deutschland. Der Aufenthalt dort kostet zwischen 5.000 und 6.000 Euro, das kann ich mir nicht selbst leisten."
Immer mehr Betroffene
Dass Andrea F. nicht alleine ist, zeigt der stetige Zuwachs an Mitgliedern bei der Selbsthilfegruppe "Post-Vac-Syndrom Austria". Diese hat sie gemeinsam mit Gabriela B. über den Verein ChronischKrank auf Facebook ins Leben gerufen. Innerhalb einer Woche wurden aus den knapp über 100 Betroffenen mehr als 500. "Wir wollen auf die Existenz von Impfschäden und die fehlenden vor allem finanziellen Hilfen des Staates aufmerksam machen, während wir Betroffenen gleichzeitig zeigen, dass sie nicht alleine sind."