Gesundheit

9-Jährige wird mit Spezial-Handgriff zur Lebensretterin

In den USA rettet die neunjährige Essie Collier eine Mitschülerin vor dem Ersticken, indem sie das Heimlich-Manöver anwendet.

Sabine Primes
Die Lebensretterin: Essie Collier.
Die Lebensretterin: Essie Collier.
Screenshot Youtube/WISN 12 News

Dass das Internet auch durchaus bildend wirken kann, zeigt der Fall einer Grundschülerin aus dem US-Staat Wisconsin. Die 9-jährige Essie Collier rettete ihre Klassenkameradin vor dem Ersticken, nachdem diese sich beim Mittagessen verschluckt hatte und sich an den Hals griff. Collier ahnte die Gefahr und zögerte nicht. "Ich habe gerade gesehen, dass sie sich den Hals hielt, und ich bin so schnell wie möglich dorthin geeilt", sagte Essie gegenüber WISN in Milwaukee. Die Mitschülerin habe nicht mehr geatmet, so Collier. Es dürfte ein Stück Essen in den Atemwegen stecken geblieben sein. 

Heimlich-Manöver

Essies Lehrerin, Samantha Bradshaw, war mit den Schülern im Klassenzimmer und wurde Zeugin der heldenhaften Tat des jungen Mädchens. "Aus dem Nichts sah ich Essie aufstehen und wie eine Art Pfeil durch das Klassenzimmer schießen", sagte der Lehrer zu WISN.

Collier habe ihre Arme um die Mitschülerin gelegt und begonnen, das Heimlich-Manöver anzuwenden. Die Atemwege ihrer Klassenkameradin wurden befreit und innerhalb von Sekunden kam das Mädchen wieder zu Luft. "Woher wusstest du, was zu tun ist", fragte ein Reporter des Senders Milwaukee den Neunjährigen. "Weil ich dieses YouTube-Video gesehen habe", antwortete die kluge Lebensretterin. Sie hatte es gesehen, als sie gerade einmal sieben Jahre alt war, und irgendwie erinnerte sie sich daran, was zu tun war. Obwohl sie den Namen des Manövers "nicht aussprechen" könne, konnte sie es dennoch durchführen. Für ihren Mut soll Essie Collier Ende November von der Schulbehörde der Racine Unified School geehrt werden.

Der Heimlich-Handgriff ist eine Erste-Hilfe-Maßnahme, die bei Erstickungsgefahr durch Fremdkörper in den Luftwegen eingesetzt wird. Der Helfer umfasst den stehenden oder sitzenden Patienten von hinten. Die Hände werden unterhalb des Brustbeins im verschränkt. Mit kräftigem Zug werden dann ein oder mehrere Druckstöße in Richtung Zwerchfell ausgelöst. Durch das Hochdrücken des Zwerchfells kommt es zu einer Druckerhöhung, wodurch der in der Luftröhre oder in den Bronchien sitzende Fremdkörper im günstigen Fall ausgespuckt wird.

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