"Gefährdet Menschenleben"
84 Tage nichts gegessen – Klimaklebern reicht es jetzt
An mehreren Orten in Wien kam es am Mittwoch erneut zu Verkehrsblockaden der Klimakleber. Der Grund für die Proteste hat sich allerdings geändert.
Am Mittwoch kam es in Wien wieder einmal zu Straßenblockaden der Letzten Generation. An mindestens drei Standorten der Bundeshauptstadt wurde fleißig protestiert und blockiert. Der Grund war allerdings ein anderer als sonst.
"Schweigen des deutschen Bundeskanzlers gefährdet Menschenleben"
Dieses Mal kämpfen die Klimakleber nicht explizit um den Klimaschutz in der österreichischen Verfassung. Vielmehr solidarisierten sich die Mitglieder mit den Klima-Kollegen in Deutschland, die derzeit einen Hungerstreik führen. Die Aktivisten im Nachbarland fordern Ehrlichkeit vom deutschen Bundeskanzler. Vorher wollen sie sich nicht dazu bereit erklären, etwas zu essen.
"Das Schweigen des deutschen Bundeskanzlers gefährdet heute schon Menschenleben. Diese Untätigkeit hat einen hohen Preis, den im schlimmsten Fall der hungerstreikende Wolfgang Metzler-Kick, der bereits seit über 84 Tagen nichts gegessen hat, mit seinem Leben zahlen muss. Die Ignoranz von Olaf Scholz ist nicht auszuhalten", so die Letzte Generation.
Während der Proteste am Vormittag soll es zu keinerlei Vorfälle gekommen sein. Die Aktivisten hätten die Plätze auf Anordnung der Polizei freiwillig verlassen, um andernorts erneut auf die Straße zu gehen. Sie protestierten in zwei Gruppen zuerst am Matzleinsdorfer Platz sowie auf der Laxenburger Straße beim Hauptbahnhof.
84 Tage nichts gegessen – Klimakleber streiken jetzt auch
In weiterer Folge suchten sie weitere Verkehrsknotenpunkte auf. Gegen 12.20 Uhr blockierten sie beispielsweise die Straßen rund um die Hauptuniversität Wien. "In Deutschland sind mehrere Personen in den Hungerstreik getreten, weil sie von Kanzler Olaf Scholz fordern, ehrlich anzusprechen, dass durch die drohende Klimakatastrophe nichts weniger als die menschliche Zivilisation gefährdet ist. Damit fordern sie, nur das auszusprechen, was in der Wissenschaft längst Konsens ist. Heute protestieren wir aus Solidarität mit ihnen auch auf den Straßen Wiens", ärgert sich Aktivist Max (23).
Laut der Letzten Generation befindet sich einer der Hungerstreikenden, der bereits seit 84 Tagen nichts gegessen hat, in einem extrem kritischen Zustand: "Sein Blutzucker fällt immer wieder unter 40 Milligramm pro Deziliter. Ab dieser Grenze besteht absolute Lebensgefahr für Metzler-Kick. Mit Blick auf seine Forderungen, lehnt er es ab, Nahrung zu sich zu nehmen, weshalb das medizinische Unterstützungsteam keine weitere Verantwortung übernehmen kann".