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700 Anzeigen! Neues Schild sorgt für Strafen-Welle
Ein kleines, blaues Verkehrszeichen sorgt derzeit bei steirischen Autofahrern für viel Unmut. Doch auch die Polizei ist alles andere als erfreut.
Ein blau-weißes Schild, rechteckig und im Hochformat, sorgt derzeit im steirischen Bezirk Weiz für viel Ärger. Optisch erinnert es etwas an ein "Wohnstraße"-Schild, doch darauf zu sehen sind zwei Kinder mit Schultasche, der Begriff "Schulstraße" und die Zusatztafel "an Schultagen von 07:00-07:30 und 11:20-12:20". Doch wer in besagten Zeiten auch nur einige Meter weit in solch eine Straße einfährt, kassiert eine empfindliche Strafe.
Die Dr.-Hermann-Hornung-Gasse in Gleisdorf ist abschnittsweise eine dieser Straßen. Gegenüber der "Kleinen Zeitung" schildert eine 41-Jährige, wie sie immer durch die Straße zu ihrem Arzt gefahren zu sei. Um so überraschter war sie von der Lenkererhebung, die ihr ins Haus flatterte. Sie fasste das Schild nicht als Fahrverbot auf, sondern als Empfehlung, langsamer und achtsamer zu fahren – analog zur Wohnstraße.
Über 700 Anzeigen
Unzähligen Mitbürgern geht das ähnlich. Seit Ende April kontrolliert die Polizei, seitdem gab es im Bezirk über 700 Lenkererhebungen, bestätigt der Gleisdorfer Inspektionskommandant Leo Maierhofer der "Kleinen". Auch die Behörden stoßen an ihre Grenzen, denn für das Ausstellen von Anonymverfügungen und Organmandaten fehlt die Verordnung noch. Derzeit muss jedes Vergehen einzeln schrittweise ermittelt und gestraft werden.
In Wien ist die Situation besser gelöst. In der Gabelsbergergasse etwa hängt ein "Fahrverbot für alle Kraftfahrzeuge"-Schild, das um den Zusatz "an Schultagen v. 7:45-8:15" erweitert wurde.