Wien

648.000 Euro Schulden! Das Top Gym in Wien ist pleite

Drei Jahrzehnte lang war das "Top Gym" DIE Adresse für alle Bodybuilder und Fitness-Freunde. Doch nun schlitterte das Studio in die Insolvenz.

Christian Tomsits
Das Top Gym ist geschlossen – Hunderte Fitness-Fans müssen sich ein neues Studio suchen.
Das Top Gym ist geschlossen – Hunderte Fitness-Fans müssen sich ein neues Studio suchen.
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Die finanzielle Belastung konnte von den Betreibern zum Schluss wohl einfach nicht mehr gestemmt werden. Anfang Februar meldete das über die Landesgrenzen bekannte Bodybuilder-Studio in Wien-Heiligenstadt mit 22 Mitarbeitern und rund 1000 Mitgliedern die Insolvenz an – 648.000 Euro Schulden wurden angehäuft. 

Fitness-Center ist geschlossen

"Die Top-Gym-Familie verabschiedet sich nach 36 Jahren und sagt Danke an all unsere Mitglieder, die uns so lange begleitet haben. Wir sind stolz darauf, dass wir über drei Jahrzehnte hinweg die Bodybuilding Community, sowie die Creme de la Creme der Fitnesswelt bei uns begrüßen durften", heißt es auf der Homepage des Unternehmens. Schon am 10. Februar gab es für Fitness-Fans im Q19 in Wien-Heiligenstadt die kalte Dusche – die Kunden standen vor verschlossenen Türen.

Als Gründe für die Pleite werden von den Betreibern die "enorm steigenden Kosten" angeführt und das Ausbleiben der Kundschaft durch Corona. Denn auch nach dem Ende der Pandemie habe die Online-Konkurrenz dem Unternehmen offenbar ordentlich zugesetzt, hieß es. Immer weniger Kunden kamen regelmäßig zum Trainieren.

Erst wurden die Öffnungszeiten verkürzt, doch das brachte offenbar nicht genug Einsparungen. Betroffene mit gültigen Mitgliedschaften können sich übrigens noch bis Ende dieser Woche beim Insolvenz-Verfahren eintragen.

So geht es mit dem Gym weiter

Am 29. März findet am Handelsgericht die erste Tagsatzung statt. Dort soll dann auch erörtert werden, ob und wie es weitergehen könnte: Möglich wäre die Weiterführung des Studios mit Sanierungsplan, wobei zumindest 20 Prozent der Schulden vom neuen Eigentümer beglichen werden müssten oder die Übernahme einzelner Unternehmensteile, wie etwa nur der Mietvertrag. Dadurch könnte das Fitness-Studio unter anderem Namen neu durchstarten

Als sehr wahrscheinlich gilt das jedoch nicht, da eine Investorensuche bislang erfolglos geblieben sei: Die vorhandenen Fitnessgeräte, Hanteln und Gewichte werden selbst von den Eigentümern nur auf rund 40.000 Euro geschätzt. Sie könnten zwangsversteigert werden. Die Wiener Fitness-Institution hatte seit 2020 insgesamt 327.147 Euro an Corona-Hilfen bekommen.

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