Wirtschaft

Halbe Million in Österreich muss hungrig ins Bett gehen

Bereits 17 Prozent der Österreicher kommen mit ihrem Haushaltseinkommen kaum über die Runden. Das zeigt eine aktuelle Studie.

Wolfgang Bartosch
Mieten, Urlaub, Essen – für viele eine tägliche Herausforderung.
Mieten, Urlaub, Essen – für viele eine tägliche Herausforderung.
Getty Images

Für viele lief es im 2. Quartal 2023 weiterhin nicht besonders rund. Zu diesem Schluss kommt die 2021 gestartete Umfrageserie "So geht’s uns heute" von Statistik Austria und dem Institut für Höhere Studien IHS, die sich laufend mit den sozialen Folgen der Krise befasst. Als Auftraggeber fungiert das Sozialministerium.

Geld: Bei 32 Prozent (2,08 Millionen Menschen) hat sich vor allem bedingt durch die hohe Inflation in den vergangenen zwölf Monaten das verfügbare Einkommen verringert. Vor einem Jahr beklagten noch 37 Prozent Einkommensverluste. Für 23 Prozent (1,49 Millionen Personen) hat sich die finanzielle Lage hingegen verbessert.

Lebenshaltungskosten:  1,12 Millionen Personen zwischen 18 und 74 Jahren bzw. 17 Prozent der Gesamtbevölkerung fiel es zuletzt "sehr schwer" bzw. "schwer", mit dem Haushaltseinkommen über die Runden zu kommen. Vor einem Jahr waren es knapp 16 Prozent (rund eine Million), die mit dem Geld kaum ihr Auslangen fanden.

Wohnkosten: Für 22 Prozent (1,46 Millionen Menschen) bedeuten die Ausgaben fürs Wohnen eine "schwere Belastung". Vor einem Jahr lag der Anteil bei 18 Prozent bzw. 1,12 Millionen Personen.

Unerwartete Ausgaben: Rund 28 Prozent (1,83 Millionen Menschen) können sich überraschende Ausgaben in Höhe von 1.370 Euro nicht leisten, ohne sich Geld zu leihen oder eine Ratenzahlung in Anspruch zu nehmen. Im Jahresabstand hat sich dieser Wert kaum verändert.

So lief's in Österreich im 2. Quartal 2023.
So lief's in Österreich im 2. Quartal 2023.
Heute.at

Jährlicher Urlaub: 30 Prozent (ca. 1,94 Millionen) können sich keinen jährlichen Urlaub leisten. Vor einem Jahr mussten hier "nur" 25 Prozent Abstriche machen.

Regelmäßige Freizeitaktivitäten: Knapp 26 Prozent (ca. 1,69 Millionen) müssen aus finanziellen Gründen etwa auf Sportkurse, Konzerte, Kino, Restaurant verzichten. Vor einem Jahr waren es 22 Prozent (1,39 Millionen).

Wohnung warm halten: 11 Prozent bzw. 710.000 Menschen hätten Probleme, ihre Wohnung ausreichend zu heizen. Das sind deutlich mehr als vor einem Jahr (529.000 Personen bzw. 8,4 Prozent).

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    Ein Durchschnittshaushalt muss im Monat <a target="_blank" data-li-document-ref="100274245" href="https://www.heute.at/g/-100274245">405 Euro mehr</a> ausgeben, um den gleichen Lebensstandard wie 2021 zu erreichen.
    Ein Durchschnittshaushalt muss im Monat 405 Euro mehr ausgeben, um den gleichen Lebensstandard wie 2021 zu erreichen.
    Quelle und Grafik: Momentum Institut

    Hauptgericht jeden 2. Tag: Rund 8 Prozent (513.000 Menschen) haben zu wenig Geld, um ausreichend Essen zu kaufen, 3.000 weniger als vor einem Jahr.

    Freunde treffen: Bei 13 Prozent (837.000 Menschen) erlaubt es das Budget nicht, zumindest ein Mal im Monat Freunde, Verwandte oder Bekannte zum Essen oder Trinken zu treffen. Vor einem Jahr mussten sich hier 9,1 Prozent der Bevölkerung bzw. 573.000 Menschen einschränken. 

    Auch die Zukunft sehen viele Menschen skeptisch. 46 Prozent (2022: 44 Prozent) wollen sich in den nächsten zwölf Monaten bei größeren Ausgaben zurückhalten. Immer noch 60 Prozent (2022: 80 Prozent) rechnen damit, dass sich die allgemeine Wirtschaftslage in Österreich "wesentlich" bzw. "etwas" verschlechtern wird.

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