340.000 € Gage! Nächster Wirbel um Luxusposten in NÖ

Elisabeth Bräutigam wird zur neuen Vorständin der NÖ Landesgesundheitsagentur (LGA) für Medizin und Pflege bestellt. Sie folgt in dieser neuen Funktion dem bisherigen Direktor für Medizin und Pflege, Markus Klamminger. Damit wird die bisherige Direktion für Medizin und Pflege auf Vorstandsebene gehoben und mit Elisabeth Bräutigam ab 1. September 2024 neu bekleidet.

Somit hat die LGA dann drei statt zwei Vorstände. "Das ist gut so, dass neben Konrad Kogler und Alfred Zens jetzt auch eine Ärztin im Vorstand ist. Vor allem wird Bräutigam denen Gas geben", ist sich ein LGA-Insider sicher.

Die aktuell in Oberösterreich lebende Elisabeth Bräutigam bringt als zukünftiges Vorstandsmitglied der NÖ LGA, zuständig für die Kernbereiche der Spitalsversorgung Medizin und Pflege, umfangreiche Erfahrungen für ihre neue Aufgabe mit. Seit 2003 war die studierte Medizinerin und Juristin in verschiedenen Funktionen im Ordensspital der Barmherzigen Schwestern in Linz tätig, unter anderem als Ärztliche Direktorin. Im Rahmen ihrer Ausbildung absolvierte sie auch eine Managementausbildung in Health Care Management und kann Auslandsaufenthalte unter anderem in Frankfurt und London vorweisen.

Kritik am Vorstands-Gehalt

Kritik am Gehalt des dritten LGA-Vorstandes folgte postwendend von der SPNÖ: Denn Elisabeth Bräutigam soll laut SP 340.000 Euro Jahresgage bekommen, das sind immerhin über 24.000 Euro im Monat. Überhaupt habe die LGA 12 Spitzenposten mit Gehältern über 140.000 Euro.

"Das Einzige, was Schwarz-Blau derzeit zusammenbringt, sind neue sündteure Luxus-Vorstände. Nach dem dritten Vorstand bei der EVN um 600.000 Euro bekommt jetzt auch die LGA einen neuen Luxusposten. Wir begrüßen aber, dass statt Politbesetzungen in der LGA endlich auch eine Ärztin in den Vorstand kommt - also jemand, der auch tatsächlich etwas von Gesundheit versteht. Elisabeth Bräutigam hat sicher die dafür notwendige Kompetenz. Aber unsere Landsleute in dieser schweren Teuerungskrise mit immer neuen Vorstandsgagen zu belasten, das geht nicht. Bei einem Gehalt von 340.000 Euro laut unseren Informationen und einer Gesamtvorstandsgage von über einer Million Euro muss es Einsparungen geben. Warum müssen die Niederösterreicher und Niederösterreicherinnen zusätzlich zur Ärztin noch zwei ÖVP-Politposten bezahlen? Unser Vorschlag: Einen Vorstand streichen und Geld sparen muss hier das Motto sein. Uns schwebt eine Halbierung der Vorstandsgagen vor", sagt SPNÖ-Chef Sven Hergovich.

"Generell muss die LGA hinterfragt werden. Der Rechnungshof hat sie zuletzt massiv kritisiert. Wozu sich Niederösterreich eine schwarzblaue Blackbox für Personalwünsche aller Art leistet, versteht kein Mensch. Zwölf Führungskräfte der LGA verdienen über 140.000 Euro. Vier sogar über dem branchenüblichen Gehalt eines Vorstands in Gesundheitsberufen - sagt der Rechnungshof. Das ginge alles auch billiger. Mikl-Leitner und Landbauer müssen das Geld der Niederösterreicher und Niederösterreicherinnen für Gesundheit ausgeben - dort gibt es enorme Baustellen - und nicht für Versorgungsposten", so Hergovich weiter.