Die Gehaltsverhandlungen für nö. Politiker hatten für lange Diskussionen in der NÖ-Regierung gesorgt - kein anderes Bundesland ließ sich mit der Entscheidung so viel Zeit. Die FP hatte eine Nulllohnrunde gefordert, die VP pochte auf die Anpassungen. Herauskam schließlich eine halbe "Nulllohnrunde" - sprich: ein halbes Jahr keine Gehaltsanpassung, dann eine moderate Anpassung.
Die roten Landesräte Sven Hergovich und Ulrike Königsberger-Ludwig verzichten indes auf ihre Gehaltserhöhung: "Eine Gehaltserhöhung für die Landesregierung ist bei dieser Teuerung nicht angebracht. Deshalb wollen wir - Ulrike Königsberger-Ludwig und Sven Hergovich - ganz bewusst ein Zeichen setzen und verzichten auf unsere Gehaltserhöhung. Wir spenden sie zu 100% an soziale Einrichtungen. Darüber werden wir am Ende des kommenden Jahres auch Bilanz ziehen."
„Wir verzichten auf unsere Gehaltserhöhung. Wir spenden sie zu 100 % an soziale Einrichtungen“Sven Hergovich und Ulrike Königsberger LudwigLandesräte der SPNÖ
"Wir laden die Kolleginnen und Kollegen der ÖVP mit Landeshauptfrau Mikl-Leitner und ganz besonders Udo Landbauer und die FPÖ-Landesräte, die sich ja öffentlich auch gegen eine Erhöhung gestellt haben ein, es uns gleich zu tun und sich unserer Spende anzuschließen", so die beiden Landesräte weiter.
Zur besseren Einordnung: Landesrat Sven Hergovich verdient knapp 250.000 Euro im Jahr, hat keine Regierungsverantwortung, ist zuständig für Baurecht und kommunale Verantwortung, nennt sich aber selbst gerne "Kontrolllandesrat" - ein Ressort, das es nicht gibt.
Der SP-Landesrat hatte ja mit der Debatte um den 600.000 Euro dotierten EVN-Vorstandsjob für Wirbel gesorgt. Die VPNÖ verteidige die Luxus-Gage: Der EVN-Vorstand wäre laut VPNÖ-Landesgeschäftsführer Matthias Zauner für rund 2.500 Mitarbeiter, während Sven Hergovich gerade mal für acht Mitarbeiter verantwortlich wäre.
Der SP-Landesrat hatte bezüglich des Luxus-Gehaltes darauf verwiesen: "Die EVN gehört mehrheitlich dem Land Niederösterreich." Daher schlug Sven Hergovich eine Halbierung auf 300.000 Euro Jahregehalt vor.
Sven Hergovich im Interview - die Bilder:
Die EVN bekommt einen dritten Vorstand, verantwortlich für Finanzen. Es wird eine Frau aus Wien, die EVN will die Führungskraft im Jänner 2024 verkünden. Zum Jahresgehalt in der Höhe von 600.000 Euro gab es Diskussionen