600.000 €-Posten
Streit zwischen SP und VP um EVN-Gage wird zum Kabarett
Die EVN sucht einen dritten Chef, Gage: 600.000 €. SPNÖ-Chef Sven Hergovich will dies verhindern. Aber: Die roten Aufsichtsräte stimmten dafür.
600.000 Euro soll der dritte EVN-Vorstand verdienen, das Land NÖ rechtfertigte diese Notwendigkeit. Aber für SPNÖ-Chef Sven Hergovich ist die Luxus-Gage und der Posten ein No-Go, er will dies mittels Unterschriften und Postkarten an Haushalt dringend verhindern. Doch laut VPNÖ hätten auch die roten Aufsichtsräte für den Posten gestimmt.
SP-Vertreter dafür
"Sven Hergovich steht bei dem Thema unter Strom, und hat wieder einmal eine Parteikampagne gestartet. Wenn er jedoch Postkarten verschicken möchte, dann sollte er diese Karten auch gleich an Bürgermeister Ludwig adressieren, denn die Wiener Stadtwerke halten Anteile an der EVN und entsenden Aufsichtsräte. Hergovich verschweigt wieder einmal scheinheilig ein wesentliches Detail: Die Vertreterinnen und Vertreter der SPÖ im Aufsichtsrat haben der Aufstockung auf den dritten Vorstand zugestimmt. Sie haben mitgestimmt, weil es der richtige und logische Schritt für ein Unternehmen in diesem herausfordernden Umfeld ist. Der Beschluss erfolgte sogar einstimmig – weil sich alle einig waren", so VPNÖ-Manager Matthias Zauner am Dienstag.
250.000 € Gehalt bei 8 Mitarbeitern
Der EVN-Vorstand sei laut Zauner für rund 2.500 Mitarbeiter zuständig, Sven Hergovich gerade mal für acht Mitarbeiter und das bei einem Gehalt von 250.000 Euro.
„Das einst erfolgreiche und bürgernahe Modell Niederösterreich hebt unter der aktuellen schwarz-blauen Koalition jeden Tag noch mehr ab. Teuerungskrise und Rekordinflation haben das Land fest im Griff. Doch die ÖVP verwendet ihre politische Kraft in dieser schwierigen Zeit nicht dafür, um gegen diese Missstände zu arbeiten. Sondern sie investiert ihre politische Energie ernshaft in die Verteidigung eines Luxus-Vorstandspostens, dessen Gehalt das Durchschnittseinkommen von zehn niederösterreichischen Haushalten umfasst. Das ist nicht nur eine Themenverfehlung, sondern eine Brüskierung aller Menschen, die hart arbeiten, um ihre Rechnungen bezahlen zu können. Anstatt in ihren eigenen Reihen endlich für Ordnung zu sorgen und in den Arbeitsmodus zu kommen, zeigt die ÖVP mit dem Finger auf andere. Doch dieser ausgestreckte Finger zeigt letztlich vor allem auf die Gier und Realitätsverweigerung der Mikl-Leitner-ÖVP. Wenn sich die ÖVP für alle in Niederösterreich so einsetzen würde wie für EVN-Vorstände, hätten wir keine Probleme mehr im Land", konterte SPNÖ-Manager Wolfgang Zwander prompt.
„Wenn sich die Mikl-Leitner-ÖVP für alle in NÖ so einsetzen würde wie für EVN-Vorstände, hätten wir keine Probleme im Land“
Matthias Zauner unterstreicht: "Was gerade in unserem Land geschieht, ist brandgefährlich: Aus Parteikalkül gegen den eigenen Landesenergieversorger zu kampagnisieren – das beschädigt nicht nur das Eigentum der Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher, es belastet auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die für die EVN jeden Tag arbeiten. Egal ob Servicetechnikerin oder Hotline-Mitarbeiter – sie geben trotz der aktuellen Herausforderungen ihr Bestes. Deshalb möchte ich ihnen an dieser Stelle auch explizit für ihren Einsatz danken", so VPNÖ-Landesgeschäftsführer Zauner, der die EVN zu den wichtigsten Unternehmen Österreichs zählt