Niederösterreich

3 Tote bei Spitalsbrand wird nun Fall für Staatsanwalt

Nach dem Brand mit drei Toten im Mödlinger Spital spielte jetzt ein Insider der Staatsanwaltschaft vier, teils schwere, Vorwürfe zu.

Das Feuer im Spital Mödling vernichtete das Vierbett-Zimmer völlig, darin starben 3 Patienten.
Das Feuer im Spital Mödling vernichtete das Vierbett-Zimmer völlig, darin starben 3 Patienten.
TOBIAS STEINMAURER / APA / picturedesk.com

Mit rasender Geschwindigkeit hatte sich Ende Mai ein Brand in einem Vierbett-Zimmer des Landeskrankenhauses Mödling ausgebreitet. Für drei Patienten (75, 78, 81) kam jede Hilfe zu spät. Der Auslöser: Eine Zigarette eines 75-jährigen Patienten - mehr dazu hier.

Mehrere Seiten an Staatsanwalt

Die Landesgesundheitsagentur (LGA) hatte von einen furchtbaren Unglück gesprochen, nur die NEOS NÖ warfen Fragen auf („Heute“ berichtete), ein Insider spielte jetzt seitenweise Protokolle und Bescheide der Staatsanwaltschaft Wr. Neustadt zu und fordert Erhebungen.

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    Feuer ließ Chaos und Verwüstung zurück.
    Feuer ließ Chaos und Verwüstung zurück.
    BFK Mödling/Seyfert

    Denn: Die Brandmeldeanlage sei zwar normkonform in Betrieb gewesen, die Freiwilligen Feuerwehren seien aber erst bei Brandbestätigung alarmiert worden. Durch diesen Ablauf, der auf „Drängen des technischen Leiters“ erfolgt sei, sei es zu Verzögerungen gekommen und wertvolle Zeit verloren gegangen. - mehr dazu hier.

    Laut Bescheid müssten drei Mitglieder der Betriebsfeuerwehr anwesend sein. Aber es sei in der Brandnacht nur eine hauptberufliche Betriebsfeuerwehrkraft anwesend gewesen. Ein im Protokoll nebenberuflich genanntes Mitglied wäre wegen seiner eigentlichen Tätigkeit gar nicht verfügbar gewesen. Nicht der technische Leiter, sonder der Betriebswerkstätte-Chef hätte die Sauerstoffversorgung unterbrochen. Dieser wäre aber erst deutlich später an der Einsatzstelle eingetroffen. Der technische Leiter dürfte mangels Qualifikation diese Position gar nicht besetzen.

    Die zuständige Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt muss nun entscheiden, wie es weitergeht.

    "Missstände werden unter Teppich gekehrt"

    Edith Kollermann, Gesundheitssprecherin der NEOS NÖ, meint dazu: "Ich erwarte mir die lückenlose, transparente Aufklärung der brisanten Vorwürfe. Die Landesgesundheitsagentur ist als Spitalsbetreiber gefordert, diese Tragödie aufzuarbeiten, um eine Wiederholung der Katastrophe zu verhindern."

    Die NEOS-Frau weiter: „Der wahre Skandal ist nicht das Aufdecken von Missständen, sondern die Tatsache, dass ÖVP und Landesgesundheitsagentur diese offenbar unter den Teppich kehren wollen. Die Wiederholung einer derartigen Katastrophe muss unter allen Umständen verhindert werden. Das geht aber nur dann, wenn Sicherheitsmängel analysiert und beseitigt werden.

    Spital Mödling, der Tag nach dem Brand - die Bilder zum Durchklicken:

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      Das Zimmer in der Abteilung "Innere Medizin" im dritten Stock...
      Das Zimmer in der Abteilung "Innere Medizin" im dritten Stock...
      TOBIAS STEINMAURER / APA / picturedesk.com
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