Politik

3-Stufen-Plan – was Ungeimpften jetzt droht

Bundeskanzler Alexander Schallenberg (ÖVP) erteilt einem Lockdown für Geimpfte eine klare Absage. Für Ungeimpfte spitzt sich die Lage aber zu.

André Wilding
Teilen
Einen Lockdown für Geimpfte wird es laut Kanzler Schallenberg nicht geben.
Einen Lockdown für Geimpfte wird es laut Kanzler Schallenberg nicht geben.
Karl Schöndorfer / picturedesk.com (Symbolbild)

"Die Corona-Situation spitzt sich weiter massiv zu", stellte Bundeskanzler Alexander Schallenberg unmittelbar vor dem Corona-Gipfel von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) mit den beiden Landeshauptleuten von Oberösterreich und Salzburg unmissverständlich klar.

Der Unterschied zu früheren Corona-Wellen liege auf der Hand: die Impfung! "Sie schützt uns selbst und unsere Mitmenschen vor einer Erkrankung oder zumindest vor einem schweren Verlauf", so Österreichs Regierungschef. Aber: "Wer sich nicht impfen lässt, der wird sich früher oder später anstecken."

Und eine Ansteckung sei eben nicht nur ein individuelles Risiko, sondern "auch ein Risiko für jeden von uns". In einem Statement versicherte Schallenberg zudem auch, dass es für geimpfte Personen keinen Lockdown geben werde. Für Ungeimpfte sehe die Sachlage aber anders aus.

Verschärfungen für Ungeimpfte

Personen, die sich weiterhin nicht gegen das Coronavirus impfen lassen wollen, müssen mit weiteren Verschärfungen rechnen – und zwar dann, wenn sich die Virus-Lage im Land nicht verbessert und die Zahlen weiter steigen. So wurde in den letzten 24 Stunden mit insgesamt 11.398 Neuinfektionen am Mittwoch ein neuer Höchstwert erreicht.

Für Ungeimpfte spitzt sich die Lage in Österreich also immer weiter zu – ein 3-Stufen-Plan für Impfverweigerer könnte folgen. Wie dieser aussehen könnte, liegt "Heute" vor.

1
Lockdown aus Solidarität?

"Einen Lockdown aus Solidarität mit den Ungeimpften soll es nicht geben. Dafür werde ich auch weiterhin kämpfen", erklärt Bundeskanzler Schallenberg. Denn: "Ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die zwei Drittel der Geimpften wegen dem Drittel Ungeimpfter erneut auf ihre Freiheit verzichten werden."

Das Risiko einer Ansteckung könnten die ungeimpften Menschen nicht auf die Gesamtgesellschaft abwälzen. Es dürfe nicht sein, dass die Mehrheit der geimpften und geschützten Menschen auf Dauer ihre Freiheit eingeschränkt sehen, weil manche sich nicht schützen wollen.

2
Lockdown für Ungeimpfte

In einem Statement stellt Österreichs Regierungschef zudem klar: "Wenn die Entwicklung so weitergeht, wird es zu einem Lockdown für Ungeimpfte kommen!" Das heißt: "Ungeimpfte werden den Wohnbereich nur noch aus bestimmten Gründen verlassen können. Wenn die Dynamik nicht abreißt, wird es laut Stufenplan schon sehr bald soweit sein."

Es könne nämlich nicht sein, dass Menschen, die einen Unfall haben oder einen Herzinfarkt erleiden, kein Intensivbett bekommen, weil diese mit ungeimpften Corona-Patienten belegt sind, die die Chance gehabt hätten, sich impfen zu lassen.

3
Impfpflicht

Und Schallenberg ergänzt: "Darüber hinaus glaube ich, dass wir nicht umhinkommen, weitere Maßnahmen zu diskutieren, wie die Frage der Impfpflicht in gewissen Berufsgruppen." Und weiter: "Keiner von uns will all das. Wir alle – jeder einzelne von uns – hat es in der Hand, eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden."

"Ich habe es schon oft gesagt und wiederhole es noch einmal: Der einzige Weg aus dieser Situation heraus ist die fortschreitende Durchimpfung der Bevölkerung", stellt Österreichs Regierungschef klar.

1/53
Gehe zur Galerie
    <strong>04.11.2014: Luxus durch 399-€-Parkstrafen – nun spricht Mastermind</strong>:&nbsp;Jener Wiener Jurist, der die Strafenfirma "Zupf di" erfand, soll von den Einnahmen aus Besitzstörungsklagen im Luxus leben – <a data-li-document-ref="120068653" href="https://www.heute.at/s/luxus-durch-399-parkstrafen-nun-spricht-mastermind-120068653">jetzt packt er aus</a>.
    04.11.2014: Luxus durch 399-€-Parkstrafen – nun spricht Mastermind: Jener Wiener Jurist, der die Strafenfirma "Zupf di" erfand, soll von den Einnahmen aus Besitzstörungsklagen im Luxus leben – jetzt packt er aus.
    privat