In der 2.300-Seelen-Gemeinde Neukirchen an der Enknach im Bezirk Braunau herrscht seit Samstag Fassungslosigkeit, während die Polizei im möglicherweise vierten Frauenmord des Jahres ermittelt.
Fest steht bisher: Eine 20-Jährige wollte am Samstag ihre Mutter (44) und ihren Stiefvater (35) besuchen, fand die Frau allerdings leblos und den 35-Jährigen blutend neben dem Körper sitzend vor. Sie alarmierte sofort die Polizei.
Bist du von Gewalt betroffen? Hier findest du Hilfe
Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
Rat auf Draht: 147
Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
Polizei-Notruf: 133
Gewaltschutzzentrum: 0800 222 555
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Nach ersten Erkenntnissen der Beamten wies die 44-jährige Silvia G. mehrere Stichwunden auf, ihr Lebensgefährte Michael G. soll sich seine Verletzungen wiederum mutmaßlich selbst zugefügt haben, berichtet die "Krone".
Ermittlungen wegen Mordverdacht laufen, der Mann wurde festgenommen und in ein Krankenhaus eingeliefert. Die Wunden des Mannes seien nicht lebensgefährlich, hieß es kurz nach seiner Einlieferung ins Spital.
Das Paar soll erst in den Morgenstunden vom Fortgehen heimgekommen sein, die Polizei geht davon aus, dass es zu diesem Zeitpunkt zu einem heftigen Streit und der Bluttat gekommen sei.
Das Opfer wies demnach "zahllose Wunden im Halsbereich und am Oberkörper auf", so die "Krone". Zwei Messer mit Blutspuren seien in der Wohnung sichergestellt worden, eine Obduktion soll den Hergang der Bluttat klären.
In Neukirchen an der Enknach saß der Schock am Samstag tief, denn das Paar, das vor rund fünf Jahren geheiratet hatte, hatte bei allen Gemeindebewohnern als lebenslustig und hilfsbereit gegolten.
"Die beiden sind unheimlich nette und freundliche Menschen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, warum das passiert ist. Aber man kann nicht in den Menschen hineinschauen", wird Ortschef Johann Prillhofer zitiert.