Neben Obst, Zwiebeln, Paradeisern, Gurken und Co. soll der türkische Supermarkt-Betreiber Hasan D. (44) aus Wr. Neustadt (NÖ) mit dem Wiener Gemüsehändler Fatih E. (34) auch Drogen im großen Stil gehandelt haben.
Damit er für Schmuggelfahrten nicht selbst belangt werden könne, soll der 44-Jährige Frauen unter dem Vorwand von Urlaubsreisen genötigt haben, für ihn das Auto über die Grenze zu lenken. Eine der Damen soll D. im Juni 2023 bedroht ("ich reiße dir den Kopf ab"), betäubt und vergewaltigt haben. Die Frau wurde schlafend ausgesetzt und zurückgelassen beim Bahnübergang vorgefunden. "Wir rauchten Crystal Meth und hatten einvernehmlichen Sex", leugnete der von Rudi Mayer verteidigte vor Gericht diesen Teil der Anklage.
Und auch zum Mord in brutalster Mafiamanier bekannte er sich nicht schuldig: Weil ein weiterer Drogendeal im Herbst darauf mit über 30 Kilogramm Heroin, die der 44-Jährige aus Bulgarien bringen sollte, scheiterte und der Gemüsehändler dennoch das Geld forderte, kam es im Ende September 2023 zum filmreifen "Showdown" der beiden "Drogen-Barone" auf dem Parkplatz vor dem "Cine Nova".
Der Beschuldigte dürfte keinen Ausweg mehr gesehen haben. Wie die wildesten Gangster aus Film und Fernstehen soll er eiskalt abgedrückt haben. "Sie wollen den Supermarkt haben. Sie wollen Schutzgeld. Sie machen sich wichtig mit Mafia", erklärte er später. Aus seinem schwarzen BMW X5 habe er dreimal mit seiner illegalen Walther PKK auf den 34-Jährigen gefeuert. Der wurde das Opfer laut Anklage in Lunge und Herz getroffen und verblutete noch vor Ort.
"Ich habe den Zuhälter getötet, ich habe es erledigt!", gab er nach der Tat per Anruf durch. Stunden später klickten um 6.50 Uhr in Ungarn kurz vor seiner Ausreise nach Serbien die Handschellen.
Immerhin: Zum Verbrechen des Suchtgifthandels sowie Besitz verbotener Waffen bekannte sich der Angeklagte schuldig. Philipp Wolm vertrat die Opferfamilie vor Gericht – vertagt, die Unschuldsvermutung gilt.