Österreich

22-Jähriger missbrauchte Mädchen (11) in seiner Wohnung

Ein Niederösterreicher (22) soll im Burgenland vier Mädchen (elf bis 13 Jahre alt) vergewaltigt haben. Nun musste er sich vor Gericht verantworten.

Heute Redaktion
Der Prozess fand am Landesgericht Eisenstadt statt.
Der Prozess fand am Landesgericht Eisenstadt statt.
ROBERT JAEGER / APA / picturedesk.com

Die Liste der Vorwürfe der Staatsanwaltschaft Eisenstadt ist lang: Schwerer sexueller Missbrauch Unmündiger, Vergewaltigung, Nötigung, die Bestimmung zur Herstellung pornografischer Darstellungen Minderjähriger, sexuelle Belästigung und Körperverletzung. Vor dem Landesgericht Eisenstadt zeigte sich der 22-jährige Niederösterreicher teilgeständig.

Zwischen 2017 und 2019 soll der junge Mann insgesamt vier Mädchen (elf bis 13 Jahre alt) sexuell missbraucht haben. Die Jugendlichen gehörten seinem Freundeskreis an, waren daher öfter in seiner Wohnung, erklärte der Niederösterreicher vor Gericht. Eine 11- und zwei 12-Jährige soll der Angeklagte im Jahr 2018, eine 13-Jährige im Herbst 2019 schwer sexuell missbraucht haben, berichten der ORF und der "Kurier".

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    Angebliche Verwechslung unter Drogeneinfluss

    Bei zwei Mädchen (elf und 13 Jahre) bestritt der 22-Jährige die Vorwürfe. Bei einer Zwölfjährigen gestand er sexuelle Handlungen ein, gab aber an, nicht gewusst zu haben, dass sie noch so jung sei. Im Fall der zweiten 12-Jährigen erklärte der Niederösterreicher, dass er das Mädchen unter Drogeneinfluss mit seiner damaligen Freundin verwechselt hatte. Als ihm der Fehler bewusst wurde, hörte er laut eigenen Angaben sofort auf.

    2019 soll der Angeklagte zudem seine damalige Freundin (15) vergewaltigt haben. Da das Mädchen Schmerzen hatte, bat sie ihn mehrmals, mit dem Geschlechtsverkehr aufzuhören. Die Jugendliche wehrte sich und versuchte, ihren Freund wegzudrücken. Doch der Niederösterreicher machte weiter: "Das habe ich nicht gehört, wir haben zu dem Zeitpunkt sehr laut Musik laufen gehabt", meinte er vor Gericht.

    12-Jährige zu Nacktbildern gezwungen

    Im Fall einer 12-Jährigen, die er im Jahr 2017 via Snapchat zur Anfertigung von Nacktbildern genötigt haben soll, bekannte sich der 22-Jährige nicht schuldig. Der Niederösterreicherin soll dem Mädchen damals außerdem gedroht haben, die Fotos, die er bereits von ihr habe, zu veröffentlichen, wenn sie nicht weitere schicke. 

    Geständig zeigte sich der Angeklagte zum Vorwurf der sexuellen Belästigung und des Diebstahls: Im Schwimmbad habe er Mädchen aus seinem Freundeskreis manchmal fest aufs Gesäß geschlagen. "Das hat die ganze Gruppe gemacht", erklärte er. Zur Finanzierung seiner Drogensucht stahl der damals als Reinigungskraft Beschäftigte zudem Bargeld – laut "Kurier" etwa aus einem Glas, das mit Geldspenden für die Ukraine gefüllt war. 

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      Eine 15-Jährige verabredete sich im März 2021 mit einem 21-Jährigen via Snapchat.
      Eine 15-Jährige verabredete sich im März 2021 mit einem 21-Jährigen via Snapchat.
      20min/Michael Scherrer (Symbolbild)
      "Sie wollen sich sehr häufig auf die Drogen ausreden" - Richterin Gabriele Nemeskeri

      "Sie wollen sich sehr häufig auf die Drogen ausreden. Arbeiten ist schon gegangen. Aber interessanterweise immer, wenn man sie auf die konkreten Vorfälle anspricht, waren sie so beeinträchtigt, dass sie nicht wissen, was sie tun", zeigte Richterin Gabriele Nemeskeri laut ORF wenig Verständnis. Das (nicht rechtskräftige) Urteil: drei Jahre teilbedingt. Ein Jahr muss der 22-Jährige in Haft, zwei Jahre werden ihm bedingt nachgesehen. Nach der Entlassung aus der Haft muss der Niederösterreicher eine Männerberatung machen.

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