Politik
19.000 verweigern Arbeit – Kocher verschärft AMS-Regeln
Nach seiner Aussage, Arbeitslose mit Sanktionen zu "motivieren", erklärte das Arbeitsministerium nun, dass es 19.000 Arbeitsverweigerer gäbe.
Arbeitslose, die wenig Motivation zeigen, wieder zu arbeiten, sollen härter angefasst werden. Das will zumindest Arbeitsminister Martin Kocher. Laut dem AMS gibt es diese Sanktionen bereits. Derzeit gibt es in Österreich rund 140.000 Langzeitarbeitslose. "Die Langzeitarbeitslosigkeit zeigt keine besonderen Auffälligkeiten nach Branchen. Lediglich im Bereich Beherbergung und Gastronomie ist die Langzeitarbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich aufgrund der längeren Schließungen etwas stärker gestiegen", erklärt eine Sprecherin des Arbeitsministeriums.
Kein AMS-Geld für 28.000 Personen
Auf die Frage, welche Maßnahmen konkret geplant seien, um Arbeitslose besser und konsequenter vermitteln zu können, heißt es: "Vermittlung ist die Kernaufgabe des AMS. Es gilt nun wieder verstärkt ein Augenmerk darauf zu richten, österreichweit mehr Verbindlichkeit im Prozess zu schaffen und auf fehlende Eigenmotivation auch entsprechend zu reagieren." In Wien gibt es derzeit rund 70.000 Arbeitslose. Mit der Initiative "Sprungbrett" will das AMS seit 1. Juli Langzeitbeschäftigungslose wieder in den Arbeitsmarkt eingliedern.
19.000 Arbeitsverweigerer und 600 Mal "Höchststrafe" gab es laut dem Arbeitsministerium im Vorjahr
22.000 AMS-Termine wurden "vergessen", 23.000 schwänzten Schulungen
Laut dem Arbeitsministerium wurde im Vorjahr 19.000 Mal eine Arbeit oder Schulung verweigert, obwohl diese zumutbar gewesen wären. 22.000 Personen wurde das Arbeitslosengeld temporär gestrichen, weil sie Kontrolltermine versäumt hätten. In 23.000 Fällen blieben Arbeitslose den Schulungen tageweise unentschuldigt fern. Vier Wochen kein Arbeitslosengeld gab es für 28.000 Personen, die ohne Begründung gekündigt hatten. Wegen Arbeitsunwilligkeit gänzlich eingestellt wurde das Arbeitslosengeld bei 600 Personen.