Wer wirklich zahlen soll

184 € und mehr – 70 Prozent gegen Zwangsabgabe für ORF

Zahlen muss jeder, egal ob er ORF-Angebote nützt oder nicht. Eine überwältigende Mehrheit der Menschen lehnt das laut aktueller "Heute"-Umfrage ab.

Newsdesk Heute
184 € und mehr – 70 Prozent gegen Zwangsabgabe für ORF
Die Höhe der Haushaltsabgabe liegt bei 183,60 Euro jährlich.
Weingartner-Foto / picturedesk.com (Symbolbild)

Viel eindeutiger geht es nicht: Auf die Frage "Soll die Regierung die ORF-Haushaltsabgabe für jene abschaffen, die ORF nicht nützen?", antworten satte 70 Prozent mit "Ja" oder "eher ja". Die Umfrage führte "Unique Research" für "Heute" durch (500 Befragte, max. Schwankungsbreite ± 4,4%). Laut Generaldirektor Roland Weißmann würden 6,4 Millionen Menschen täglich ein Angebot des ORF nützen.

Ablehnung bei Frauen massiver

Fakt ist: Nur 19 Prozent treten dafür ein, die Haushaltsabgabe von allen, egal ob ORF-Nutzer oder nicht, zu kassieren. Bei den Fans der Freiheitlichen ist die Ablehnung der Haushaltsabgabe mit 86 Prozent am größten, gefolgt von ÖVP-Anhängern (61 Prozent) und SPÖ-Wählern (60 Prozent). Frauen (74 Prozent Ablehnung) sind kritischer als Männer (67 Prozent). Am massivsten für eine andere als die geplante Regelung plädieren die 30- bis 59-Jährigen sowie Menschen ohne Matura (je rund 75 Prozent gegen die Haushaltsabgabe für alle) 

Nachdem der Verfassungsgerichtshof Teile des ORF-Gesetzes gekübelt hat, müssen neue Regeln für den ORF her. Könnte gut sein, dass die Haushaltsabgabe wieder fällt – darauf wollen sich die Oppositionsparteien verständigen. Das Medienministerium hingegen ließ "Heute" wissen: "Das neue ORF-Gesetz tritt wie geplant mit 1. Jänner 2024 in Kraft. Der neue ORF-Beitrag steht auch in keinem Zusammenhang mit der jüngsten VfGH-Erkenntnis."

"Kein Beliebtheitspreis"

Meinungsforscherin Alexandra Siegl von "Unique Research" sagt gegenüber "Heute": "Nach der GIS-Gebühr gewinnt auch die neue ORF-Haushaltsabgabe keinen Beliebtheitspreis. In Einklang mit der Parteilinie stehen ihr vor allem FPÖ-WählerInnen sehr kritisch gegenüber. Auch mittlere Altersgruppen, Frauen und Befragte ohne Matura finden in stärkerem Ausmaß, dass zumindest nur jene zur Kasse gebeten werden sollten, die den ORF nutzen."

Bis zu 240 Euro ORF-Gebühr

Wie berichtet, sind nun in allen Bundesländern die Höhen der ORF-Abbuchung fixiert. Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und Vorarlberg verzichten auf die Einhebung einer Landesabgabe, hier schlägt der ORF mit 183,60 Euro jährlich zu Buche. Ein "Körberlgeld" fürs Landesbudget schlagen Tirol, Kärnten, Steiermark und das Burgenland auf, weshalb die Jahressumme deutlich über 200 Euro liegen wird (siehe Infografik).

So hoch ist die ORF-Gebühr in deinem Bundesland

  • Wien: 183,60 Euro
  • NÖ: 183,60 Euro
  • OÖ: 183,60 Euro
  • Vorarlberg: 183,60 Euro
  • Salzburg: 183,60 Euro
  • Tirol: 220,32 Euro
  • Burgenland: 238,80 Euro
  • Kärnten: 238,80 Euro
  • Steiermark: 240 Euro

Zahlung auf einmal

Der ORF möchte, dass die neue TV-Gebühr im Vorhinein für ein Jahr bezahlt wird. Alle heimischen Haushalte (außer die bereits bisher von der GIS ausgenommenen) haben zur Zahlung 14 Tage Zeit. Wer bisher von der GIS befreit war, bleibt dies auch weiterhin. Wer nicht alles auf einmal überweisen möchte oder kann, der muss seine Kontodaten in Form eines Lastschriftmandats bekannt geben.

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    Sabine Hertel
    red
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