Politik
17.000 neue Fälle – Mückstein spricht Omikron-Klartext
17.000 neue Fälle am Tag – und es sollen noch mehr werden. Jetzt sagt Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein, wie es weiter geht.
Die Omikron-Welle sprengt alle Rekorde: Am Mittwoch wurde nach nicht einmal zwei Monaten der bisherige Höchststand an täglichen Neuinfektionen pulverisiert. Wie berichtet, wurde mit bundesweit 17.000 Corona-Fällen ein neuer Allzeit-Rekord gemeldet. Im Vergleich zur Vorwoche haben sich die Ansteckungszahlen mit einem Schlag vervielfacht.
Der dramatische Anstieg bei den Neuinfektionen schreckt Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) aber nicht: "Diese Zahlen sind uns seit 14 Tagen prognostiziert worden und daher keine Überraschung". Wichtig sei, dass die Auslastung der Spitäler weiter sinke, bekräftigte er am Rande des Ministerrats am Mittwoch.
"Fahren jetzt auf Sicht"
Derzeit sind rund 12 Prozent der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten belegt. Am Höhepunkt der vierten Welle war die Auslastung beinahe drei Mal so hoch.
Reicht das, um über die nächsten zwei bis drei Wochen zu kommen? Mückstein ist überzeugt davon, dass der eingeschlagene Maßnahmen-Weg für Österreich – inklusive der Quarantäne-Lockerungen – immer noch der Richtige ist: "Wir fahren jetzt auf Sicht", sagt Mückstein.
Omikron vs. Delta
Dann spricht er Klartext über Omikron: "Wir wissen, dass es eine Variante ist, die wesentlich ansteckender ist als alle anderen Varianten zuvor, auch wesentlich ansteckender als Delta."
"Wir wissen aber auch, dass bei der Delta-Variante einer von vier ins Spital aufgenommenen [Covid-19]-Patienten auf die Intensivstation musste – bei Omikron ist das nur jeder Zehnte."
"Wir wissen auch, dass bei Delta 20 Prozent der intensivpflichtigen Patienten beatmet werden mussten. Bei Omikron sind es nur zwei (!) Prozent."
Oberstes Ziel
An der Impfpflicht hält Mückstein aber genauso fest wie am anvisierten Starttermin am 1. Februar. Es reiche nicht, nur jetzt bei der Omikron-Welle eine hohe Immunität in der Bevölkerung zu erreichen, begründet das der Gesundheitsminister.
"Mir ist auch besonders wichtig, dass wir das mittelfristig sehen, dass wir eine Perspektive geben", betont der Mediziner abschließend: "Das bedeutetet, dass wir auch im Herbst, wenn vielleicht auch wieder eine neue Variante kommt, eine gute Gesamtimmunität in der Bevölkerung haben."
Die Impfung sei der einzige Weg aus der Pandemie und das Erreichen einer Gesamtimmunität daher oberstes Ziel.