Politik
13.300 Lehrer bereiten sich auf Streik vor
"Streik ist nicht ausgeschlossen", sagt die Personalvertretung der 13.300 Wiener Pflichtschullehrer. Sie wehren sich gegen die geplante Schulautonomie.
Bildungsministerin Sonja Hammerschmids (SPÖ) Gesetzesvorschlag ist den Wiener Pflichtschullehrern vor allem wegen der geplanten Schulautonomie ein Dorn im Auge.
Direktoren sollen mehr Macht erhalten, Lehrer fürchten um ihr Mitspracherecht. Seit längeren regt sich Widerstand, der am Donnerstag in einer Informationsveranstaltung in der Wiener Stadthalle gipfelt.
Streik möglich
Stephan Maresch, Vorsitzender der Personalvertretung, kann sich auch vorstellen, dass es zu einem Streik kommt. "Die Frau Ministerin hat angekündigt, dass sie an ihren Eckpunkten nicht rüttelt. Wir würden ersuchen, dass sie sich einige Sachen nochmal genau anschaut und den Lehrerinnen und Lehrern aber auch den Eltern und den Kindern in einigen Punkten praxisorientiert entgegenkommt", sagt er im "Ö1 Morgenjournal".
Die Ministerin soll also einlenken, sonst sei auch Streik möglich. "Es ist nicht ausgeschlossen", so Maresch konkret. Vorher gibt es allerdings noch eine Unterschriftenaktion, die am Donnerstag gestartet wird.
Die Hauptforderungen der Lehrer:
- Nicht mehr als 25 Schüler pro Klasse.
- Schulverbünde sollen freiwillig sein und nicht vom Bundesland angeordnet werden.
- Unterrichtseinheiten, auch wenn sie der Direktor zeitlich verlängert oder verkürzt, dürfen nicht mehr werden
- Lehrer und Elternvertreter sollen weiter miteinscheiden dürfen
Nichts zu rütteln?
Der Gesetzesentwurf ist noch bis Sonntag in Begutachtung. Auch von der Gewerkschaft gibt es kritische Stellungnahmen. Ministerin Hammerschmid hat angekündigt, hart zu bleiben. Sie will nur noch über Details verhandeln. (csc)